Ausstellungseröffnung

Stefan Bechert: LESS

13.01.2016 | Wir präsentieren ab dem 28. Januar mit LESS eine Lichtinstallation des Künstlers Stefan Bechert. Er lebt und arbeitet in Berlin und gründetet Ende der 80iger Anfang der 90iger, die aktive Graffitiszene in Berlin mit. Er gehörte bis in die späten 90iger Jahre zu den namhaften Graffitikünstlern dieser Berliner Subkultur. Künstlerisch ist er weiter gezogen und widmet sich seither der Wechselwirkung von Licht und Farbe die in seinen Werken eine unerwartete Verbindung eingehen.

Seit Anfang der 2010er setzt sich Stefan Bechert wiederkehrend mit dem Thema Hoffung auseinander. Dabei findet sich in seinen Arbeiten zumeist das englische Pendant: Hope. Bei der Erforschung des Phänomens der Hoffnung als menschliche Regung entstehen verschiedenste Arbeiten, die zumeist den Schriftzug Hope als zentralen Fixpunkt enthalten. Durch die verschiedenen Medien und Formen erarbeitet Bechert dem Betrachter neue Blickwinkel auf den profanen Begriff der Hoffnung.  

 

Er entschlüsselt unterschiedliche Aspekte, deutet auf Voraussetzungen hin, verweist auf den Rhythmus der Hoffnung in der menschlichen Natur oder stellt Fragen wie:

 

Kann Hoffnung Motiv sein?

 

Die erste große Öffentlichkeit erreichte Becherts künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Motiv Hoffnung Anfang 2014 durch die Einzelausstellung mit dem Titel: HOPE* in der Galerie Kim Behm in Frankfurt am Main.  

 

In seiner neuen Ausstellung LESS verbindet er den sonst stets alleingestellten Begriff Hope mit der Frage nach Zuhause/Heimat: Home. Ein Zusammenspiel der Gegensätze findet sich auf ganz neue Art und Weise hier zum ersten Mal nach der „Berlin Light Insight“ Serie Becherts aus den 2000er Jahren.  

 

Jetzt findet eine bewusste Umdeutung der Begriffe statt, die der Besucher selbst entschlüsseln darf im Interpretationsraum seiner menschlichen Anlagen und den Themen seiner Gegenwart. So appelliert auch diese Ausstellung Becherts an die Selbstreflektion des Betrachters.  

 

Hinter der spekulativen Frage Home = Hope verbirgt sich die philosophische Frage ob es am Ende zwischen Heimat und Hoffnung überhaupt einen Zusammenhang gibt.

 

Mit LESS wollen wir die menschliche Subjektivität einer Welt aufstoßen, deren Teil sie selbst ist. Das Bewusstsein des Selbst ist das Nadelöhr, durch das all unsere Erfahrungen, Erkenntnisse und Erwartungen hindurchgehen. Aber es ist auch ein schwarzer Kasten, aus dem wir nicht heraustreten können, um uns von außen zu betrachten. Wir müssten schon vorher wissen, wer wir sind, sonst würden wir uns nicht wiedererkennen, schrieb der Philosoph Dieter Heinrich.  

 

Doch gleichsam der Begriff Heimat steht in Wechselwirkung mit der Zeit. Gerade die aktuelle Entfesselung der Arbeitszeit, die ohne festen Ort und Zeit beliebig zu werden scheint, trägt einen scheinbar utopischen Fortschrittsimpetus. Ob dies als Hoffnung auf ein gutes Leben oder als neue Freiheit des Menschen zu verstehen ist, hängt auch von der metaphysischen Einsicht des lebendigen Selbstbewusstseins ab.

 

 

Ausstellung im IG Metall-Haus

28. Januar bis 27. Februar 2016

Eröffnung 27. Januar 18:00 Uhr  

 

Ort:

Ausstellungsraum im IG Metall-Haus

Alte Jakobstr. 149, 10969 Berlin

Nahe U-Bhf Hallesches Tor

goo.gl/maps/1Lw0N

 

Öffnungszeiten:  

Mo - Do von 9:00 bis 18:00 Uhr

Fr von 9:00 bis 14:30 Uhr

 

Der Eintritt ist frei!

Von: bg

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