Geflüchtete/Gute Arbeit

DGB Sachsen: Integration Geflüchteter braucht guten Willen und langen Atem

30.09.2016 | Wie weit sind wir gekommen mit der Integration von Flüchtlingen in Gute Arbeit, wo klemmt es, was wird gebraucht? Das wollte der DGB Sachsen wissen – ein Jahr nach Ankunft Hunderttausender Flüchtlinge in Deutschland.

Geflüchtete in Arbeit integrieren: Martin Dulig (SPD) auf der DGB-Konferenz Foto: Frank Schneider, DGB

„Wir wollen, dass Geflüchtete in qualifikationsadäquate sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt werden", sagte Markus Schlimbach, stellvertretender Vorsitzender des DGB Sachsen. "Wir hören sehr wohl die Aussagen einiger Wirtschaftsverbände und Unternehmen, die der Meinung sind, Flüchtlinge könnten nix und sollten daher schlechter bezahlt werden. Am besten wohl prekär unterhalb des Mindestlohns." Notwendig sei eine grundsätzliche Offenheit und Bereitschaft der Unternehmen, Geflüchteten Ausbildung und Arbeit anzubieten. "Nur billige Praktika sind kein Ausweg“, so Schlimbach und forderte eine breitere Information darüber, zu welchen rechtlichen Bedingungen Geflüchtete beschäftigt werden können.

 

Sachsens Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, Martin Dulig (SPD), stellte die Initiativen seines Hauses zur Integration in Arbeit vor – insbesondere das Programm der Arbeitsmarktmentoren, die Geflüchtete bei der Aufnahme von Arbeit unterstützen. Dabei sollen Geflüchtete und Unternehmen sowie die zahlreichen Beteiligten, wie Arbeitsagenturen, Jobcenter und Ausländerbehörden miteinander vernetzt werden. Es gelte, den Förderdschungel durchschaubarer zu machen und Informationen weiterzugeben, wie Integration funktionieren kann, so Dulig.

 

Anhand von Praxisbeispielen wurde gezeigt, dass Integration in Arbeit nach wie vor schwierig ist. Fazit des DGB: Gute Deutschkenntnisse sind vor allem für eine Berufsausbildung unerlässlich. Insgesamt sind guter Wille und ein langer Atem vonnöten, um Ausbildung und Arbeit für Geflüchtete zu ermöglichen.

 

Von: md

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