Aktiven Forum in Berlin

Junge Metallerinnen und Metaller diskutieren spannenden Mix an Themen

04.12.2016 | Vom 2. bis 4. Dezember trafen sich rund 170 junge Metallerinnen und Metaller im IG Metall Bildungszentrum in Berlin. Die Themen waren vielfältig: JAV-Crashkurs, Graffitikultur, Arbeitszeit, Industrie 4.0, Müll, eine Live-Schaltung nach Syrien und die Geschichte des Widerstands.

Vortrag Sea Shepard - Fotos: IG Metall

Gruppenbild JAV Crash-Kurs

Mehr als 30 junge Metallerinnen und Metaller besuchten zwei JAV-Crashkurse. In den Kursen wurde die Arbeit der Jugend- und Auszubildendenvertretung mit viel praktischen Hinweisen sehr lebendig erklärt. „Das war geil und hat sehr geholfen“, hieß es am Sonntagmorgen.


Im neuen Bildungsprogramm des Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen (siehe unten) werden die Termine der JAV I genannt. Anfang des Jahres finden die JAV I- Wochenseminare im Bezir statt.


Max berichtete von einem Rollenspiel im Workshop Industrie 4.0 – das zu intensiven Diskussionen geführt hat. In der abschließend veranstalteten Pressekonferenz im Workshop wurde noch einmal sehr emotional und heftig diskutiert.


Eingeladen war auch ein Vertreter von Sea Shepherd – eine Umweltorganisation, die mit direkten Aktionen die Meere schützen. Am Samstag drehte sich alles um das Thema Müll und Müllvermeidung. Dazu besuchten die jungen Gewerkschafter auch eine Ausstellung in Berlin.


"Was unterscheidet Graffiti von Street-Art?" war eine der Fragen im Workshop „Graffitikultur als Ausdruck politischer Aktion“. Zum Thema gehörte auch der Umgang mit Graffiti in Deutschland, Höhe der Strafmaße und wie in anderen Ländern mit Sprayern umgegangen wird. In Singapur droht den Sprayern beispielsweise die Prügelstrafe. Beispiele wie der „Arabische Frühling“ zeigen aber auch, dass Grafiti als Mittel im Widerstand genutzt wird. Im Workshop haben sich die Teilnehmenden auf Aktionen im nächsten Jahr geeinigt.


„Mein Leben – Meine Zeit“ – Welche Themen in der Arbeitszeit-Diskussion derzeit die Jugend bewegen, wurde anhand eines Fragebogens in der Abschlussrunde am Sonntagmorgen erfragt. Im Workshop wurde deutlich, dass die Themen flexible Arbeitszeit und bezahlte Bildungszeit sowie Bezahlung von Umkleidezeiten die jungen Metallerinnen und Metaller besonders bewegen. Auch das Thema 35-Stunden-Woche wurde heiß diskutiert. Warum ein und derselbe Beruf im Westen in 35 Stunden und im Osten in 38 Stunden erlernt wird, bleibt für alle ein Rätsel.


Rund 30 Leute haben sich am Samstag für die Geschichte des Widerstands interessiert. Thema war die deutsche Geschichte von der November-Revolution bis zur Machtergreifung und die Zerschlagung von Gewerkschaften und das Verbot von Gewerkschaften und politischen Parteien bis zum Widerstand in der NS-Zeit. Persönlichkeiten wie Wilhelm Leuschner wurden vorgestellt und für die Fahrt in das Konzentrationslager Mauthausen interessiert.


Am Abend gab es eine Live-Schaltung mit einem freien Journalisten, der in Syrien lebt. Die dramatische Lage wurde von ihm sehr anschaulich geschildert. Themen waren die Situation der Geflüchteten und der Terror, den die Menschen in Syrien jeden Tag erleben müssen. Im Workshop "Syrien und die Ohnmacht des Menschlichen" wurde die aktuelle Situation in Aleppo betrachtet - und mit der Lage im letzten Jahr nachgezeichnet. Am Abend haben alle gemeinsam


Junge Kollegen der polnischen Gewerkschaft Solidarność und der Gewerkschaft OPZZ waren am Wochenende mit dabei und tauschten sich rege mit den jungen Metallerinnen und Metallern aus.


Den Termin für das nächste Aktiven Forum vom 1. bis 3. Dezember 2017 haben sich viele schon fest notiert.

Von: aw

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