Lausitz/Industriepolitik

Mehr als Braunkohle, Glasherstellung und Bautz'ner Senf

09.12.2016 | Die Braunkohleregion Lausitz wird sich wandeln – im gleichen Maß wie die Energiepolitik in Deutschland, die sich zunehmend von fossilen Brennstoffen abwendet und auf erneuerbare Energie etwa aus Sonne und Wind setzt. Ein Reviertransfer steht an – und wie geht es dabei weiter in der Lausitz? Auf jeden Fall rücken Brandenburg und Sachsen jetzt näher zusammen.

Braunkohlebagger in der Lausitz: Sterbende Dinosaurier? Foto: FM

Wie geht es weiter in der Lausitz? Erste Antworten gab es bei der Auftaktveranstaltung zum "Reviertransfer Lausitz" am 9. Dezember in Spremberg (Brandenburg). „Die Menschen in der Lausitz sind seit der Wende von einem Strukturwandel betroffen, den man sich in anderen Regionen kaum vorstellen kann", sagte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). Tausende Arbeitsplätze in der Braunkohle seien ersatzlos weggebrochen. "Noch immer bilden Braunkohleförderung und –verarbeitung den industriellen Kern der Region. Für die Zukunft wird es aber wichtig sein, sich breiter aufzustellen, neue Branchen anzulocken, einfach, sich den Tatsachen und Veränderungen zu stellen", so der Minister.

Die Lausitz verfügt bereits über leistungsfähige Unternehmen abseits der Kohleindustrie – sei es im Maschinenbau, in der Kunststoffindustrie, Batterietechnik oder in der Textilverarbeitung. Diese Branchen sind Wegbereiter für die Zukunft der Region.

 

Zukunftswerkstatt Lausitz

Ein wichtiger Impulsgeber dafür ist die Zukunftswerkstatt Lausitz – eine gemeinsame Initiative der Landkreise in der brandenburgischen und sächsischen Lausitz, die von beiden Bundesländern unterstützt und intensiv begleitet wird. Gemeinsam suchen Kommunen und Kreise Strategien für Industrie- und Gewerbeansiedlungen oder im Tourismus. Im Rahmen der vierjährigen Zukunftswerkstatt wollen die Landkreise Bautzen und Görlitz mit den brandenburgischen Landkreisen Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und der Stadt Cottbus, eine Basis zur Veränderung der Wirtschaftsstruktur legen.


"Mit der Zukunftswerkstatt setzen wir bei den vorhandenen Potenzialen vor Ort an, beziehen die Lausitzer direkt mit ein", so Dulig. Dies ist vor allem wichtig, um die Region zu stärken und weitere Abwanderung zu verhindern. „Die Lausitz war und ist viel mehr als nur Braunkohle, Glasherstellung und Bautz‘ner Senf. Schon heute steht die Region für innovative Forschung und Bildung in Zittau, Görlitz und Cottbus, moderne Batterietechnik aus Kamenz sowie fortschrittliche chemische Industrie und Kunststofftechnik aus Schwarzheide und Guben."

Von: md

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