31.03.2017 | Die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke (SPD) und Stanislaw Tillich (CDU) erklärten zum Konflikt bei Bombardier, beide Landesregierungen kämpften mit allen Mitteln dafür, den geplanten Produktionsabbau und Verlust von Arbeitsplätzen noch zu verhindern oder zumindest zu begrenzen. "Deshalb sind wir bereit, das Unternehmen zu unterstützen." Es liege nun an Bombardier, das Angebot zu nutzen.
Am 30. März hatten mehr als 1 000 Waggonbauer aus ganz Deutschland vor der Firmenzentrale in Berlin gegen Abbaupläne des kanadischen Flugzeug- und Bahnkonzerns protestiert. Von 10 500 Arbeitsplätzen in Deutschland sollen 1 430 wegfallen, betroffen sind zur Hälfte Leiharbeiter. Bombardier hat darüber hinaus angekündigt, weltweit 5 000 Arbeitsplätze zu streichen. Unklar ist immer noch, wie stark dies die deutschen Produktionsstandorte trifft: Hennigsdorf, Görlitz, Bautzen, Kassel, Mannheim, Braunschweig und Siegen. Das Management will seine konkreten Pläne im Juli offenlegen.
Bekannt ist bislang, dass im größten deutschen Standort in Hennigsdorf bei Berlin die Serienfertigung von Zügen enden soll. Dort sollen künftig Züge entwickelt werden und nur Prototypen und Testfahrzeuge entstehen. Die Serienfertigung soll nach Bautzen gehen. Dazu
verhandelt Bombardier mit Sachsen über Fördermittel.
Görlitz soll sich auf Aluminium-Wagenkästen spezialisieren. Dasweltweite Produktionszentrum für Lokomotiven ist in Kassel geplant, entwickelt werden sie in Mannheim. In Braunschweig soll weiter Signal- und Steuerungstechnik entstehen, in Siegen Drehgestelle.