11.12.2017 | Die zweite Tarifverhandlung für Sachsens Metall- und Elektroindustrie endete am Montag in Radebeul ergebnislos. Die Arbeitgeber hatten auf die Forderung der IG Metall nach sechs Prozent mehr Entgelt und verbesserten Arbeitszeiten nur zwei Prozent Plus für zwölf Monate sowie 200 Euro Einmalzahlung angeboten und gefordert, die Arbeitszeit auszudehnen und Zuschläge entfallen zu lassen. Die IG Metall wies das als empörend und realitätsfern zurück.
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„Das Angebot zeigt, dass die Arbeitgeber die Arbeitsrealitäten ihrer Beschäftigten nicht im Blick haben", sagte Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen und Verhandlungsführer. Tatsächlich sei die Situation in den Betrieben vom extrem belastenden Schichtarbeitsrhythmus geprägt. "Die härteste Form ist das System der rollenden Woche, in der die Arbeitnehmer nur noch ein freies Wochenende pro Monat haben. Hier sollen die Forderungen der IG Metall die dringend erforderliche Entlastung für die Beschäftigten bringen. Nur mit einer Provokation abgespeist zu werden, ruft nach Protest", sagte Olivier Höbel. Darüber hinaus stellten die Arbeitgeber die tarifvertragliche Regelung zur bezahlten Pause im Schicht-System in Frage.
Metaller kündigen Warnstreiks an
Nach dem Ende der Friedenspflicht am 1. Januar 2018 werden die Belegschaften in Sachsens Metall- und Elektrofirmen die Provokation der Arbeitgeber mit massiven Warnstreiks beantworten - für sechs Prozent mehr Geld, bessere Arbeitszeiten und eine belastbare Verhandlungsverpflichtung zur Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit.