Strukturpolitik/Lausitz

Sachsen und Brandenburg wollen Lausitz als Industrieregion erhalten und entwickeln

03.05.2017 | Brandenburg und Sachsen sind entschlossen, die Lausitz auch "nach der Braunkohle" als Industrieregion zu erhalten und weiter zu entwickeln. Das betonten die Wirtschaftsminister beider Länder, Albrecht Gerber und Martin Dulig (beide SPD), am Mittwoch auf einer Fachkonferenz des DGB in Hoyerswerda.

Lausitzkonferenz: Infrastruktur ist zentrales Thema: Wo Verkehr möglich ist, entwickelt sich die Industrie Foto: IG Metall

Den Worten folgen Taten: Auf einer Pressekonferenz kündigte Martin Dulig die Neuansiedlung eines chinesischen Automobilzulieferers miut 1000 Arbeitsplätzen in Sachsen an. Das Unternehmen plant, in der Lausitz Elektroautos zu bauen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um eine Milliardeninvestition.

 

In drei Podien diskutierten rund 140 Gewerkschafter, Kommunalpolitiker und Vertreter regionaler Unternehmen über Themen wie Verkehr und Nahverkehr, Gute <link http: berlin-brandenburg.dgb.de highlightedglossarterm>Bildung, <link http: berlin-brandenburg.dgb.de highlightedglossarterm>Gute Arbeit, <link http: berlin-brandenburg.dgb.de highlightedglossarterm>Industriepolitik und Energie. Gute Verkehrs-Infrastruktur, so betonten Bürgermeister einiger Städte, verleihe der wirtschaftlichen Entwicklung neue Impulse und ermögliche den Menschen zugleich, in der Lausitz zu bleiben. Konkret heißt das: Eine Schnellverbindung des öffentlichen Nahverkehrs, die die Region mit den schnell wachsenden Metropolen Berlin und Dresden verbindet, muss eingerichtet werden. Zudem müssten bestehende Verkehrsverbindungen gesichert und ausgebaut werden.

 

Fachkräfte sichern, Potenzial sichern

Geht es um das Potenzial der Lausitz, sind gute Arbeit und gute Bildung wichtige Stellschrauben, unterstrichen Gewerkschaftsvertreter in einem weiteren Podium. Fast alle Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie im brandenburgischen Teil der Lausitz hängen vom Bergbau ab, sagte Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. Der Wandel des Braunkohlereviers stelle daher hohe Anforderungen auch an die Gewerkschaften. Auch im sächsischen Teil der Lausitz seien Arbeitsplätze bedroht, sagte Höbel mit Blick auf den Konflikt bei Bombardier Transportation. "Uns ist immer wichtig: Wir können Protest. Und wir können kluge industriepolitische Alternativen entwickeln, so dass Wandel ohne Stellenabbau möglich wird", unterstrich der Metaller. "Wir stehen zur Braunkohle, aber wir sehen auch: Die Entwicklung erneuerbarer Energien ist unaufhaltsam. Hier eröffnet sich für die Energieregion Lausitz eine einmalige Chance, neue Räume zu erschließen." Zugleich gelte es, ein neues Wir-Gefühl  und ggemeinsame Zukunftsvorstellungen zu eentwickeln, für die sich viele Lausitzer bei Bund und Ländern einsetzen, so Höbel. "Insofern ist Mitbestimmung das Thema Nummer eins, nicht nur in den Betrieben. Es ist doch klar: Wer hier wohnt, will und soll auch mitreden", sagte Höbel.

 

 

 

Die Menschen in der Industrie, im Handwerk, in der Landwirtschaft, in der Verwaltung und im Dienstleistungssektor haben die Lausitz über viele Jahrhunderte geprägt und gestaltet. Diese Entwicklung darf nicht plötzlich enden, sagt der DGB. Es ist eine Frage der Fairness, dass die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen nicht aus dem Blick gerät. Die vorhandenen Potentiale zu entdecken, zu stärken und zu entwickeln ist die große Aufgabe.

 

 

Von: md

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