DGB/Frauen

"Wir bestimmen mit!" – Frauenkonferenz des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg

16.05.2017 | "Mitbestimmung und gute Arbeit, mehr Frauen in DGB-Funktionen, weniger Sonntagsöffnung der Geschäfte in Berlin und Brandenburg" – mit diesen Forderungen setzte die Frauenkonferenz des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg am Dienstag in Berlin die Schwerpunktthemen für die kommenden Jahre. Gleichstellung bei Einkommen und Rente sowie eine gerechtere Verteilung der Arbeitszeit zwischen Männern und Frauen standen im Mittelpunkt der Aussprache der 40 Delegierten.

Dieskutiert wurden  <link http: berlin-brandenburg.dgb.de highlightedglossarterm>Mitbestimmung in Betrieben und Dienststellen, die Arbeit von Frauen als Interessenvertreterinnen und die Gestaltungsmöglichkeiten für gleichstellungsrelevante Fragen wie etwa <link http: berlin-brandenburg.dgb.de highlightedglossarterm>Arbeitszeit, Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

 

In Grußworten bekräftigten die Berliner Senatorin Dilek Kolat und die Gleichstellungsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dagmar Haase, ihre Unterstützung für die Ziele der Gewerkschafterinnen.

 

Bessere Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Privatleben – ganz gleich, ob Kinder oder alte Eltern gepflegt werden müssen, oder ob der Wunsch nach mehr persönlicher Freiheit dahintersteht – das steht für alle auf der Tagesordnung, sagte Nele Heß von der IG Metall. Diese These, der sich auch weitere Teilnehmerinnen der Konferenz anschlossen, wird gestützt durch die Ergebnisse einer Beschäftigtenbefragung der größten DGB-Gewerkschaft, an der sich 681 000 Menschen aus den Branchen Metall/Elektro, Holz/Kunststoff und Textil-Bekleidung beteiligten.

 

"Im Durchschnitt arbeiten Beschäftigte pro Woche fünf Stunden länger, als vertraglich vereinbart ist. Auf diese Weise fallen jährlich zwei Millionen Überstunden an, von denen die Hälfte nicht bezahlt wird", kritisierte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack. Besonders betroffen seien Frauen, mit Teilzeitverträgen und Minijobs, deren knappe Arbeitszeiten vielen Arbeitgebern als Instrument für Flexibilisierung ausgenutzt werden, die für die geforderten Aufgaben aber oft nicht ausreichten, so Hannack. "Derzeit arbeitet jede zweite Frau in Teilzeit, aber nur jeder 14. Mann", so Hannack.

 

Dies ist auch wissenschaftlich erwiesen, unterstrich Prof. Dr. Martina Sproll von der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin. Frauen seien vom derzeitigen Wandel inm Industrie- und Dienstleistungssektor am stärksten betroffen, hat eine aktuelle Studie Sprolls ergeben. "Die ungleiche Verteilung von Einkommen und sozialer Absicherung sowie die geringere Anerkennung der geleisteten Arbeit und die Unterschiede der Position von Frauen und Männern im Betrieb nehmen zu", ergab ihre Analyse von Folgen der aktuellen industriellen Revolution für die Geschlechterrollen im Betrieb – Gleichstellung darf daher keine Einzelaufgabe sein, sondern muss Teil der Arbeitspolitik im Betrieb sein. Darin waren sich die Professorin und die Konferenzteilnehmerinnen einig.

 

 

 

 

 

 

 

Von: md

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