Bombardier

Zukunft für Beschäftigte bei Bombardier sichern!

17.02.2016 | Die Konzernspitze des Schienenfahrzeug- und Flughafenherstellers Bombardier kündigte am Mittwochmorgen harte Sparmaßnahmen für die deutschen Standorte an. Das Unternehmen spricht von 1.430 Stellen, die in Deutschland abgebaut werden sollen. Die IG Metall rechnet mit weiteren Ankündigungen in diesem Jahr.

Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

„Wir verurteilen die Pläne, Sparmaßnahmen auf dem Rücken der Beschäftigten bei

Bombardier auszutragen“, sagte Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-

Brandenburg-Sachsen. „Jetzt werden Folgen von Fehlentscheidungen sichtbar, vor

denen wir schon 2014 gewarnt haben.“ Bereits 2014 und 2015 war von der deutschen

Unternehmensseite angekündigt worden, die Fertigungstiefe zu verringern und eventuell

auch Standorte zu schließen. Dagegen sprachen sich IG Metall und Betriebsräte aus

und forderten das Management auf, Prozesse zu verbessern, die Projektabwicklung zu

optimieren und die Niedrigkostenstrategie zu beenden, statt Arbeitsplätze zu vernichten.

 

Wie in den letzten Monaten mehrfach in der Presse zu lesen, ist Bombardier -

insbesondere in der Flugzeugsparte - in eine deutliche Schieflage geraten. Auch über

den Schienenfahrzeugbereich wurde berichtet. Die kanadische Mutter reagiert nun mit

harten Sparmaßnahmen für beide Unternehmenssparten und trifft damit Bombardier

Transportation Deutschland hart.

 

„Mit drastischem Personalabbau lassen sich vielleicht die Aktienmärkte beeindrucken.

Bestehende Probleme werden dadurch jedoch eher verschärft als gelöst“, so Michael

Wobst, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates der deutschen Bombardier

Transportation. „Zur Zukunftssicherung der Standorte und Arbeitsplätze in Deutschland

erwarten wir deshalb vom Management, das Unternehmen endlich zukunftssicher zu

gestalten.“

 

Auf einer gemeinsamen Konferenz am 4. März soll ein Aktionsplan erarbeitet werden,

der zeigt, dass es auch anders geht. Gemeinsam soll eine Strategie für die Abwehr der

Kahlschlagpläne und für die Sicherung der Zukunft der Bombardier-Standorte entwickelt

werden. Auch Aktionen an den Standorten sind geplant. „Die Management-Fehler sollten

nicht Anlass sein, die Zukunft von Menschen und ihren Familien zu gefährden“, so

Olivier Höbel. „Gegen die Gefährdung von Arbeitsplätzen und Standorten wird das

Management auf den deutlichen Widerstand der Belegschaften treffen. Ab jetzt ist

Unruhe in den Betrieben angesagt.“

 

Allein in Berlin-Brandenburg und Sachsen vertreten IG Metall und Gesamtbetriebsrat

die Interessen von rund 5.800 Beschäftigten an den Standorten Hennigsdorf, Görlitz und

Bautzen. Insgesamt arbeiten derzeit rund 9.900 Beschäftigte bei Bombardier

Transportation an zehn Standorten in Deutschland. Weitere Standorte von Bombardier

Transportation sind in Kassel, Frankfurt/Main, Mannheim, Braunschweig und Siegen.

Von: aw

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