KUNDGEBUNG IN BERLIN-RUDOW, 18. FEBRUAR, 11 UHR

"Neukölln bleibt bunt - wider den rechten Terror"

12.02.2017 | Die IG Metall Berlin ruft gemeinsam mit anderen Gewerkschaften, Parteien und Organisationen zu einer Solidaritätskundgebung am Samstag, 18. Februar um 11 Uhr in Berlin-Rudow auf. Die vermutlich von Rechtsradikalen initiierten Angriffe in Berlin-Neukölln werden immer bedrohlicher. Sie schlagen Scheiben in politischen Buchläden ein und zünden Autos von engagierten Menschen an.

Foto: Michael Jänecke

Im Dezember waren in der Buchhandlung Leporello die Schaufensterscheiben durch Steinwürfe stark beschädigt worden. Wenige Tage später wurde das Auto des Inhabers Heinz J. Ostermann in Brand gesetzt. Fast gleichzeitig stand das Auto von Detlef Fendt, langjähriger Betriebsrat im  Mercedes-Benz Werk in Berlin, in Flammen.


Die Polizei geht von einer politisch motivierten Anschlagsserie aus. Zuletzt hatten Rechtsradikale vermehrt zu Gewalt gegen linke Einrichtungen aufgerufen. Für rechte Anschläge sprechen mehrere Indizien: Als stadtbekannte Demokratin engagiert sich Claudia von Gélieu seit Jahren gegen Intoleranz und Geschichtsvergessen.


Detlef Fendt, früher Betriebsrat im Mercedes-Benz Werk Berlin ist seit Jahrzehnten politisch aktiv. Mit dem nun angezündeten Wagen ist er mehrfach mit IG-Metall-Fahnen zu NPD-Kundgebungen in Neukölln gefahren, um gegen die Auftritte zu protestieren. Dabei sind er und sein Wagen regelmäßig von Neonazis fotografiert worden.


Laut Polizei gab es in den ersten beiden Monaten dieses Jahres 20 Anschläge gegen Bürgerinnen und Bürger von Neukölln, die gegen die rechten Umtriebe in unserem Bezirk öffentlich aufgetreten sind. Sie richten sich gegen Privatwohnungen, Gaststätten, einem Buchladen und ein kirchliches Gemeindehaus. Gesprühte rechte Symbole und Drohungen weisen auf den Täterkreis hin. Ziel dieser rechten Gewalt ist es, nicht nur die Angegriffenen zu bedrohen, sondern auch Nachbarn einzuschüchtern.


Im Aufruf heißt es: „Wir wollen keine Ortsteile, in der sich Nachbarn misstrauisch beäugen und den Opfern der Gewalt aus dem Wege gehen, um nicht selbst in Gefahr zu geraten. Wir wollen eine vielfältige, bunte und tolerante Nachbarschaft. Zeigen wir, dass wir uns nicht einschüchtern lassen und in Neukölln für Toleranz, Hilfsbereitschaft und guter Nachbarschaft eintreten. Wir üben Solidarität mit Claudia von Gélieu, Mirjam Blumenthal, Heinz J. Ostermann, Detlef Fendt und Peter Scharmberg und allen anderen Angegriffenen.“


Die Kundgebung "Neukölln bleibt bunt - wider den rechten Terror" findet am Samstag, 18. Februar 2017 um 11.00 Uhr in Berlin-Rudow, vor der „Alten Dorfschule“, Alt Rudow 60 (Nähe U-Bhf. Rudow) statt.


Zu dieser Kundgebung rufen auf:
Aktionsbündnis Rudow gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit, Anwohner*inneninitiative Hufeisern gegen Rechts, Bündnis Neukölln
Galerie Olga Benario, Initiative Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus
Ev. Kirchengemeinde Rudow, Die Falken Neukölln, SPD Neukölln, Bündnis 90/die Grünen Neukölln, Die Linke Neukölln, DGB Kreisverband Neukölln, IG Metall Berlin, Ver.di, Bezirk Berlin - OV Südost

 

Weitere Informationen:<link http: www.igmetall-berlin.de aktuelles meldung neukoelln-bleibt-bunt-wider-dem-rechten-terror external-link-new-window external link in new> IG Metall Berlin

 

Von: ka

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