Warnstreik in Zeithain

Stahlwerker fordern mehr Geld und mehr junge Kollegen

15.03.2017 | Bei Salzgitter Mannesmann Rohr Sachsen versammelten sich 120 Kolleginnen und Kollegen zum Warnstreik. Anlass ist die derzeitige Tarifrunde für die Stahlindustrie. Die IG Metall hat 4,5 Prozent Entgelterhöhung, die Verlängerung der Altersteilzeit und des Tarifvertrages über Werkverträge gefordert.

Dazu kommt noch die Forderung nach einem Zukunftsdialog Jugend und Stahl, der die Ausbildung in den Stahlbetrieben attraktiver machen soll. An dem Warnstreik beteiligten sich auch Stahlwerker von den Schmiedewerken Gröditz und Ferala.

 

 

Trotz des Angebotes, das die Arbeitgeber für das Tarifgebiet der nordwestdeutschen Stahlindustrie gemacht haben, war die Stimmung ausgesprochen gut. Das Angebot von 1,3 Prozent kommentierte Ralf Herrmann der IG Metall Vertrauenskörperleiter als Provokation.

 

"Das gleicht nicht einmal den Reallohnverlust durch die Inflationsrate aus." So Dennie Pannier, stellvertretender BR Vorsitzender. „Für uns ist es auch wichtig Lösungen für ältere Kollegen zu finden, sprich: die Fortführung der Altersteilzeit. Die wenigsten halten in dieser Branche bis zur Rente durch."  

 

Das ist auch ein Grund, warum eine Ausbildung im Stahlwerk bei jungen Leuten nicht so beliebt ist. "Darüber müssen wir dringend mit den Arbeitgebern sprechen," meint Stefan Ehly von der IG Metall Riesa. „Wenn die Unternehmen nicht mehr ausbilden, geht das zulasten der Beschäftigung und mittelfristig wandert damit auch die Produktion ab. Das ist ein Sterben auf Raten."

 

Am 16. März 2017 ist die nächste Verhandlung in NRW und am 21. März wird für das Tarifgebiet Stahl Ost in Berlin verhandelt. Mirko Bierbaum IG Metall Vertrauenskörperleiter bei den Schmiedewerken, ist gespannt auf diese Verhandlungsrunden. "Sollte es dabei zur Eskalation kommen, werden wir uns auch weiter an Aktionen beteiligen."

 




Von: pf

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