Warnstreik für Tarifvertrag bei Bosch-Rexroth Joachimsthal

07.04.2015 | Mit einem Warnstreik machten die Metallerinnen und Metaller des Maschinenbau-Zulieferers Bosch-Rexroth Interlit am Dienstag in Joachimsthal Druck für ihre Forderung nach einem Tarifvertrag. Die Geschäftsführung nahm dies zum Vorwand, die sechste Verhandlungsrunde platzen zu lassen.

Barnim-foto Sören Tetzlaff

Seit einem Jahr weicht die Geschäftsführung ihrer Belegschaft aus, wenn es um die Einführung des Flächentarifs für das Werk geht. Solidarische Unterstützung leisteten beim Warnstreik Kolleginnen und Kollegen von ArcelorMittal (EKO) Eisenlhüttenstadt. »Wir stehen an Eurer Seite, egal, wie lange das hier noch dauert«, sagte Vertrauenskörperleiter Sebastian Becker. Das Verhalten der Chefs von Bosch-Rexroth in der Tarifauseinandersetzung quittierten die Stahl-Leute nur mit Kopfschütteln.

 

Am Dienstag kam einer der Geschäftsführer zur Verhandlung viel zu spät. Wütend registrierte er die Warnstreikaktion und teilte der Verhandlungskommission mit, Tarifverhandlungen seien in einem so »giftigen«Klima nicht möglich.

 

Wie bitte?, fragten sich die Metallerinnen und Metaller vor dem Tor, die vollzählig die Arbeit niedergelegt hatten. »Das Klima ist so aufgeheizt, weil die Chefs uns hinhalten«, war zu hören. Und zu sehen war: Es ballten sich viele Fäuste in den Taschen. Niemand akzeptiert mehr, dass der Bosch-Konzern im Westen  tarifgebunden ist, an seinem Standort in Joachimsthal aber keine tariflichen Regelungen will. Diese Haltung bekräftigte der Bosch-Rexroth-Manager Thorsten Zellmann nochmals bei einem Treffen mit der Belegschaft in der Kantine. 

 

»Die Eskalationen am heutigen Tag waren unnötig, die Geschäftsleitung hat sich damit keinen Gefallen getan«, sagt Nico Faupel, Verhandlungsführer von der IG Metall Ostbrandenburg.

 

Die Metallerinnen und Metaller von Bosch-Rexroth treffen sich am Mittwoch 16 Uhr zur Mitgliederversammlung im Lokal »Krim« in Joachimsthal. Ihr Thema: Wie gehen wir weiter vor? Ihr Ziel: Schluss mit dem tariflosen Zustand. Ihr Stolz: Wir sind keine Belegschaft zweiter Klasse. 

Von: md

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