Berufliche Bildung

Land Brandenburg startet Ausbildungsoffensive

12.10.2015 | Gute Angebote für eine Ausbildung und Qualifizierung werden für die Unternehmen zunehmend wichtiger, um junge Menschen in der Region zu halten. Mit dem Slogan „Brandenburg will Dich! Hier hat Ausbildung Zukunft.“ startet die erste gemeinsame Ausbildungsoffensive des Landes Brandenburg. Die IG Metall unterstützt die Kampagne zusammen mit dem DGB, Arbeitgebern, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, und weiteren Partnern.

Ministerpräsident Dietmar Woidke erklärt zum Auftakt: „Eine duale Ausbildung in Brandenburg bietet beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Karriereweg. Das müssen wir unseren Jugendlichen noch viel stärker vor Augen führen. Wir wollen mehr Jugendliche für eine Ausbildung in ihrer Heimat gewinnen und werben aktiv um jede einzelne und jeden einzelnen.“

 

Ausbildungsoffensise startet mit Aktionswoche

Die <link http: www.masgf.brandenburg.de cms detail.php bb1.c.419170.de external-link-new-window external link in new>Ausbildungsoffensive wird von allen Partnern des Brandenburgischen Ausbildungskonsenses getragen und richtet sich an Jugendliche, ihre Eltern und Großeltern sowie an Unternehmen. In dieser Woche finden in ganz Brandenburg dazu öffentliche Veranstaltungen statt. Kurz nach Beginn des neuen Ausbildungsjahres werden Nachvermittlungsaktionen für Jugendliche, die noch keine passende Lehrstelle gefunden haben, angeboten. Außerdem wird es Workshops und Diskussionsveranstaltungen geben. Weitere thematische Aktionswochen sind im kommenden Jahr geplan, um noch gezielter jungen Menschen aufzuzeigen, welche Berufsperspektiven Brandenburg ihnen bietet.

 

Gute Ausbildungsbedingungen mit Tarifvertrag

Die IG Metall unterstützt die Initiative des Landes Brandenburg. Im Rahmen mehrerer Treffen von Arbeitsgruppen wurde gemeinsam mit den Arbeitgebern festgehalten, dass in den kommenden Jahren die betriebliche Ausbildung weiter verstärkt werden muss und duale Studienangebote ausgebaut werden sollen. Daneben muss die Qualifizierung der Beschäftigten intensiviert werden.

„Wir wollen für die jungen Menschen gute Perspektiven mit Sicherheit am Arbeitsmarkt ermöglichen. Viele Betriebsräte und Belegschaften setzen sich in den Betrieben bereits sehr intensiv für faire und gute Arbeitsbedingungen ein, um den jungen Leuten eine sichere Zukunft zu ermöglichen. Wichtig für die Jugendlichen sind neben der Ausbildungsvergütung vor allem die Ausbildungsqualität und eine gute Zukunftsperspektive. Ein wichtiges Kriterium ist hierbei ein verlässlicher Tarifvertrag“, sagte Olivier Höbel, IG Metall-Bezirksleiter für Berlin, Brandenburg, Sachsen.

Jugendliche für Ausbildung fit machen

Die Wirtschaft kann vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und einer steigenden Nachfrage nach Fachkräften jetzt einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie die brachliegenden Potentiale aller Jugendlichen nutzen. Vor allem müssen weitere Betriebe für die Ausbildung gewonnen werden. Mit dem »Tarifvertrag Förderjahr« hat die IG Metall mit den Arbeitgebern eine Möglichkeit geschaffen, die Ausbildungsreife zu erlangen und Jugendliche fit für die Ausbildung oder den Berufseintritt zu machen. Auch die Integration von Flüchtlingen durch Qualifizierung kann so ermöglicht werden und Ihnen einen Zugang zum Arbeitsmarkt und zu berufsbezogenem Sprachunterricht zu geben.

Bildung ist Karriereschlüssel

Bildungspolitik ist schon seit Jahren ein Topthema - zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Und das aus gutem Grund: Die erreichten Bildungsabschlüsse sind ein zentraler Platzanweiser in unserer Gesellschaft. Die Zeugnisse der Menschen entscheiden über ihre Berufs- und damit auch über ihre Lebensperspektiven. In unserer Gesellschaft gilt immer noch die Faustregel: Je höher der Bildungsabschluss, desto besser sind die Chancen auf Teilhabe an der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt. So liegt die Arbeitslosenquote bei Menschen mit einem Hochschulabschluss bei lediglich 2,5 Prozent. Bei den Menschen ohne Berufsabschluss ist hingegen jeder Fünfte arbeitslos. Im Osten Deutschlands ist es sogar jeder Dritte.

Diese Zahlen zeigen, wie sehr Bildungsabschluss und Arbeitsmarktperspektiven zusammenhängen. Sie zeigen, dass das Recht auf eine gute Bildung und Ausbildung zentral ist, wenn es darum geht, den Menschen ein Leben und eine Arbeit in Würde zu bieten. Mit einer schlechten Bildungspolitik – das haben nicht wenige Landesregierungen in der Vergangenheit schmerzhaft erfahren müssen – kann man Wahlen verlieren.

 

Noch immer haben zu viel junge Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren keinen Berufsabschluss. Noch immer verschwinden hunderttausende junge Menschen in den zahllosen Warteschleifen zwischen Schulen und Ausbildung. Das heißt: Sie finden keinen Ausbildungsplatz.

 

Die Kampagne der Brandenburger Landesregierung muss jetzt mit konkreten Angeboten unterstützt werden. Betriebsräte und Jugendvertretungen sind aufgerufen, das Thema Ausbildung und Qualifizierung auf die Tagesordnung zu setzen und Ausbuldung zu fördern. Insbesondere die kleinen und mittelgroßen Betriebe im Metallbereich könnten noch ihre Ausbildungskapazitäten erhöhen. Auch die Industrie bildet im Vergleich zu den anderen Bundesländern bisher noch zu wenig Nachwuchs aus – auch aus strukturellen Gründen. Das will die IG Metall gemeinsam mit den Arbeitgebern ändern.

 

Von: bg

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