Internationaler Frauentag 2017

Topthema bei Frauentagsfeiern 2017: Arbeitszeit ist Lebenszeit

08.03.2017 | Das Motto des Internationalen Frauentags "Arbeitszeit ist Lebenszeit" war Thema bei vielen Gesprächsrunden und Veranstaltungen, zu denen Betriebsräte und die IG Metall in Berlin, Brandenburg und Sachsen am 8. März einluden. Selbstverständlich gab es zur Begrüßung Blumen, kleine Geschenke und Info-Material für Metallerinnen und jene, die es noch werden können.

Treffen zum Internationalen Frauentag: Wir fordern unsere Rechte ein Foto: IG Metall

"Der Internationale Frauentag ist kein Ritual", urteilt Nele Heß, in der IG Metall-Bezirksleitung zuständig für Gleichstellungspolitik. "Mit wachsendem Selbstbewusstsein legen viele Kolleginnen ihre Forderungen auf den Tisch, streiten mit den Kollegen für bessere Arbeitsbedingungen. Sie wissen: Es wird uns nichts gewährt. Rechte zu haben, reicht nicht aus. Wir müssen sie auch durchsetzen. Und ein Tag wie der 8. März ist eine wunderbare Gelegenheit, auf die Beseitigung von Missständen zu dringen, und da steht aktuell die  menschenfreundlichere Arbeitszeit-Gestaltung im Fokus."

 

Betriebsrätinnen und Betriebsräte von Mercedes Benz Ludwigsfelde haben sich am Eingang der Kantine aufgestellt, überreichen ihren Kolleginnen wunderschöne Rosen. Viele bleiben an diesem Vormittag stehen beim Frauentagscafé, reden, diskutieren, erzählen von ihren Lebensbedingungen. Von Jahr zu Jahr verstärkt sich der Eindruck: Der Internationale Frauentag gewinnt immer mehr an Bedeutung, auch im persönlichen Leben. 365 Frauentage im Jahr, wie der Slogan der IG Metall besagt, finden die Zustimmung vieler. "Mir ist der eine Tag nicht genug. Ich will Chancengleichheit. Für alle Frauen. Das ganze Jahr", sagt die Betriebsrätin Heike Straube.

 

Wie in vielen anderen Betrieben auch bestimmt dieses Jahr das Thema Arbeitszeit die Gespräche. Eine neue Lösung für die Schichtarbeit muss her, sagen die Frauen bei einem Becher Kaffee. "Die Schichtarbeit geht uns echt auf die Knochen", sagt eine Kollegin. "Ich bin so kaputt, dass ich meinen Wochenendeinkauf nicht mehr schaffe", sagt eine andere. Sie macht oft schon zu Wochenbeginn ihren Rundgang durch die Geschäfte, "weil ich weiß, dass ich am Freitag oder Sonnabend nicht mehr kann." Von Freizeitgestaltung will sie gar nicht reden. "Das ist kein Leben", stellt eine dritte fest, und alle nicken. Die Betriebsräte verhandeln am Nachmittag weiter mit der Geschäftsführung.

 

Von: md

Unsere Social Media Kanäle