Tarifverträge Textile Dienstleistungen

Ergebnis erreicht! Mit neuem Tarif für saubere Kleidung

03.07.2015 | Nach zähen Verhandlungen hat die IG Metall in den Tarifverhandlungen für für die Beschäftigten in Großwäschereien einen Tarifabschluss erzielt. In der dritten Verhandlungsrunde setzte die Verhandlungskommission ein Gesamtpaket durch, dass eine Entgelterhöhung von 3,6 Prozent beinhaltet. Das Paket umfasst auch Verbesserungen bei der Arbeitszeit und der Altersteilzeit.

IG Metall und Industrieverband Textil Service e.V. (Intex) kamen überein, das Arbeitszeitabkommen mit einer Laufzeit bis zum 31. Oktober 2016 nochmals abzuschließen. Bis Januar 2016 bleibt es zunächst bei 38,5 Stunden. Dann beträgt die wöchentliche Arbeitszeit bundesweit 38 Stunden. Damit konnte die IG Metall verhindern, dass der Osten abgekoppelt wird. Denn mit dem Auslaufen des alten Tarifvertrages hätte dort ab 1. Juli 2015 die 40-Stunden-Woche gegolten. Zu diesem Tarifvertrag gehört auch eine Regelung über Bildungsmaßnahmen und entsprechende Freistellungsansprüche.

 

Der Altersteilzeittarifvertrag wird bis 31. Oktober 2016 fortgeführt. Der Aufstockungsbetrag wird um 25 auf 500 Euro erhöht. Mit diesem Verhandlungsergebnis ist ein wichtiger Schritt zur Angleichung Ost gelungen. Die Tarifkommissionen werden in den nächsten Tagen über das Ergebnis beraten.

 

Im Zusammenhang mit der Feststellung des Arbeitsgerichts Hamburg am 19. Juni 2015, dass die „DHV - Die Berufsgewerkschaft e. V.“ keine tariffähige Gewerkschaft ist, zeigt die IG Metall und der Industrieverband Textil Service mit diesem Abschluss, dass es auch im textilen Dienstleistungsbereich möglich ist, faire und gute Kompromisse für beide Seiten zu finden.

Das Arbeitsgericht hatte festgestellt, dass der DHV die nötige Durchsetzungskraft fehlt um die Interessen der Beschäftigten durchzusetzen. Der Organisationsgrad der DHV liegt unterhalb von 0,1 %. Bei den Tarifverträgen, die sie abgeschlossen hat, handele es sich um Gefälligkeitstarifverträge, so das Verhandlungskommissionsmitglied. Ein Beispiel hierfür sind die Tarifverträge, die mit der tarifpolitischen Arbeitsgemeinschaft (TATEX) des deutschen Textilreinigungsverbandes (DTV) abgeschlossen wurden. Die Arbeitszeit wurde von 37 auf 40 Stunden pro Woche erhöht. Zuschläge für Mehrarbeit gab es nicht mehr. Das zusätzliche Urlaubsgeld sowie die Jahressonderzahlung wurden nicht mehr vereinbart. Die Löhne wurden um ca. 18 Prozent abgesenkt.

Von: bg

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