Tarifverhandlung mit Kfz-Arbeitgebern zur Übernahme von Ausgebildeten in Festanstellung vertagt

22.02.2017 | Am 20. Februar verhandelten die IG Metall und die Arbeitgeber der Tarifgemeinschaft für das Mitteldeutsche Kfz-Handwerk verbesserte Übernahmeregelungen der Ausge-bildeten. Bisher gilt nach der Ausbildung eine tarifvertragliche Einstellungsgarantie von sechs Monaten. Die IG Metall will keine Befristung mehr. Die Arbeitgeber lehnen das ab.

Allein in den Ländern Berlin, Brandenburg und Sachsen werden rund 6.000 junge Menschen im Kfz-Handwerk ausgebildet. Die Arbeitgeber klagen, dass es immer schwieriger wäre, gute Fachkräfte zu bekommen. „Wer nur befristete Verträge anbietet, braucht sich nicht zu wundern, wenn jeder Dritte nach der Ausbildung im Kfz-Handwerk zur Industrie wechselt“, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Bodo Grzonka. „Wir wollen diesen Teil des Widerspruchs zwischen Fachkräftemangel und fehlenden betrieblichen Perspektiven auflösen.“

Auch für die Unternehmen sei es betriebswirtschaftlicher Unfug, erst drei bis vier Jahre in die Ausbildung zu investieren und dann keine Anstellung anzubieten. Deshalb sei dieser Fachkräftemangel hausgemacht, so Grzonka. Junge Leute erwarten Planbarkeit, Verlässlichkeit und eine vernünftige Perspektive für die eigene Lebensplanung. Die IG Metall will, dass es fair zugeht, auch im Kfz-Handwerk.


In der Verhandlung boten die Arbeitgeber an, die Befristung auf ein Jahr auszudehnen. Dies aber nur, wenn die Prüfung mindestens mit einer Note 2,0 bestanden wurde. Das wurde von der IG Metall abgelehnt, da es nur ein einziges Qualitätsurteil am Ende der Ausbildung gibt: bestanden oder nicht.

Die weitere Verhandlung wurde auf den 3. April, den nächsten Verhandlungstermin der diesjährigen Tarifrunde für das Kfz-Handwerk, vertagt.

Für Rückfragen:     Bodo Grzonka, 0170 33 33 560

Von: aw

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