Tarifbewegung KFZ-Handwerk

Auftakt der KFZ-Warnstreiks in unserer Region 

02.04.2025 | Mit einem kraftvollen Start haben die Beschäftigten die Warnstreikwelle in der KFZ-Tarifrunde 2025 eingeläutet. Schwerpunkt der Streikwelle am ersten Tag waren Leipzig und Berlin. Die Forderungen sind klar: 6,5% mehr Entgelt, 170 Euro mehr für Auszubildende und eine Entlastungskomponente.  

Gemeinsamer Warnstreik der Kolleginnen und Kollegen in Leipzig. Foto: IG Metall Leipzig.

Auf dem Weg zum Warnstreik in Berlin. Foto: IG Metall Berlin

Am 1. April 2025 startete die Warnstreikwelle im KFZ-Handwerk in Berlin und Leipzig. In Berlin legten mehr als 90 Beschäftigte von IVECO Nord-Ost und MAN die Arbeit nieder, um ein starkes Signal an die Arbeitgeber zu senden. Auch in Leipzig zeigten die Beschäftigten ihre Entschlossenheit. Über 200 Kolleginnen und Kollegen von BMW, Volkswagen, Audi und Stern Auto trafen sich zu einer gemeinsamen Warnstreikkundgebung. 

Die Forderungen sind eindeutig: 6,5% mehr Entgelt, 170 Euro mehr für Auszubildende und eine Entlastungskomponente für belastete Beschäftigten. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten und der hohen Belastung in den Betrieben sei dies ein notwendiger und machbarer Schritt. 

Steffen Reißig, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig, betonte die Notwendigkeit einer Anpassung der Entgelte, um die Arbeit im Handwerk attraktiv zu machen. "Mit einem kraftvollen Start in die Warnstreiks demonstrieren die Kolleginnen und Kollegen in Leipzig ihre Entschlossenheit. Mit ihrer harten Arbeit sorgen sie für gute Geschäfte in den Autohäusern. Gleichzeitig machen den Beschäftigten weiterhin die hohen Preissteigerungen zu schaffen. Sie erwarten daher spürbar mehr Geld und sind bereit, für ihre Forderung einzutreten", so Reißig. 

Lars Buchholz, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Berlin, machte deutlich, dass die Arbeitgeber die Möglichkeit auf eine Einigung innerhalb der Friedenspflicht verspielt haben. "Kein Angebot, keine Bewegung, nur die Hoffnung, dass wir uns mit leeren Worten abspeisen lassen. Aber so läuft das nicht!", erklärte Buchholz. 

Die KFZ-Branche steht wirtschaftlich stabil da, die Werkstätten sind gut ausgelastet, und Fachkräfte werden dringend gesucht. Wenn jetzt keine Anpassung der Entgelte erfolgt, besteht die Gefahr, das Handwerk langfristig unattraktiv zu machen – mit erheblichen Konsequenzen für die Zukunft. Schon jetzt verlassen Kolleginnen und Kollegen vor allem wegen geringer Wertschätzung und hohen Arbeitsdrucks vermehrt die Betriebe, wie aus einer aktuellen Beschäftigtenbefragung der IG Metall hervorgeht. 

Wir werden den Druck mit Warnstreiks weiter verstärken, sollten die Arbeitgeber nach wie vor auf Zeit spielen und keine Bewegung zeigen. Für die kommenden Tage sind bereits weitere Aktionen in unserer Region geplant.  

Von: mr

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