30.04.2025 | Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz haben die DGB-Gewerkschaften in Berlin und Brandenburg ihre Positionen zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit, vorgestellt. Dabei forderte Katja Karger, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, mutige Zukunftsinvestitionen und kritisierte Tarifflucht, Dumpinglöhne und Sozialabbau. Für die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen stellte Markus Sievers klar, dass die Beschäftigten nach den vielen Einschlägen eine Sicherung und Stärkung ihrer Industrien erwarten.
"Wir befinden uns an einem Punkt der Richtungsentscheidungen", sagte Katja Karger. "Beherzte Zukunftsinvestitionen sind mehr als überfällig. Und wir begrüßen, dass der Bundestag den Weg dafür freigemacht hat. Wir brauchen eine stabile, innovative Wirtschaft und zukunftssichere Arbeitsplätze." Jetzt gehe es darum, dass die öffentlichen Mittel zügig in Infrastruktur und Innovationen in Berlin und Brandenburg fließen. "DIe aktuelle wirtschaftliche Situation duldet keinen Aufschub."
Für die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen betonte Markus Sievers: "Dieses Jahr muss das Jahr des industriellen Aufbruchs in Deutschland werden. Nach den vielen Einschlägen erwarten die Industrie-Beschäftigten, dass sich Unternehmen und Regierungen in Bund und Ländern gegen den gefährlichen Substanzverlust mit einem fortlaufenden Stellenabbau stellen. Wir brauchen eine gemeinsame Kraftanstrengung von Politik und Unternehmen, um die Industrie als Eckpfeiler für die Beschäftigung wieder nach vorne zu bringen. Dies muss die Leitlinie für die Wirtschaftspolitik der künftigen Bundesregierung sein. Der Koalitionsvertrag enthält dazu vielversprechende Ansätze wie die Förderung der Elektromobilität und den Industriestrompreis. Die Senkung der Energiekosten ist ganz, ganz wichtig gerade für unsere Stahlwerke hier in der Region – das muss jetzt sehr schnell kommen."
Auch Landesregierung seien gefordert, etwa indem sie bei der Auftragsvergabe regionale Aspekte stärker berücksichtigen, so Markus Sievers. "Wir stehen hoffentlich unter der künftigen Bundesregierung vor deutlich steigenden Investitionen in die Infrastruktur, in die Digitalisierung, aber auch in Brücken, in Straßen und Schienen. Dies ist eine große Chance für die Stahlunternehmen in der Region, die gerade eine schwere Phase erleben. Wir wollen, dass der Stahl für unsere Infrastruktur-Erneuerung hier produziert wird und nicht in Übersee."