06.10.2025 | Der neue Bezirksleiter Jan Otto hat vom Auto-Gipfel in dieser Woche konkrete Entscheidungen zur Stärkung der Elektromobilität gefordert. „Jeden Monat gehen Arbeitsplätze in der deutschen Schlüsselbranche verloren, auch hier bei uns im Osten“, erklärte Otto in einem Pressegespräch in Berlin. „Wir brauchen Beschlüsse statt weiterer Bekenntnisse. Der Autogipfel muss der Elektromobilität in Deutschland den dringend notwendigen Schub geben.“
Jan Otto, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Die Bundesregierung muss die gefährliche Abwärtsspirale in der Autoindustrie mit einer entschlossenen industriepolitischen Initiative für den Hochlauf der Elektromobilität und die Verbesserung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit stoppen. Dazu gehört der deutlich schnellere Ausbau der Ladeinfrastruktur genau wie bessere Kaufanreize für elektrische Fahrzeuge. Dringend notwendig ist auch mehr Unterstützung, um eine Batteriewertschöpfungskette in Deutschland aufzubauen.“
Der gebürtige Ost-Berliner Jan Otto trat sein Amt als Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen am 8. September 2025 an. In dem Pressegespräch kündigte er eine offensive Gangart der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen im Kampf gegen den Abbau der Industrie im Osten an. „In den massiven Umbrüchen haben wir immer wieder gezeigt, dass wir hier in der Region kämpfen können. Die IG Metall tritt als große Kraft der Industrie-Beschäftigten im Osten dafür ein, die Industrie-Krise zu stoppen, Chancen für Neues besser zu nutzen und gegen massive Widerstände gute Arbeit zu Tarifbedingungen durchzusetzen.“
Allen Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft müsse sehr klar sein, betonte Otto: „Eine weitere De-Industrialisierung würde politische Folgen nach sich ziehen, die niemand mehr kontrollieren könnte. Gemeinsam mit den Beschäftigten und den Betriebsräten stellen wir uns mit aller Macht dagegen. Wir fordern aber auch die Verantwortung von Wirtschaft und der Politik ein.“
Zur Person: Der 44-jährige Jan Otto ist ausgebildeter Lokführer und kämpft seit mehr als 20 Jahren als Gewerkschafter für gute Arbeitsbedingungen: zunächst als Betriebsrat, dann als Gewerkschaftssekretär von TRANSNET und seit 2011 bei der IG Metall. Von 2015 an leitete er als Erster Bevollmächtigter und Kassierer die Geschäftsstelle Ostsachsen, wo er wichtige Tariferfolge erzielte. Seit Herbst 2020 führte er mit der IG Metall Berlin die mitgliederstärkste Geschäftsstelle im Bezirk.