25.07.2024 | Industrielle Zukunft in Sachsen sichern, fünf Tage Bildungszeit einführen, Tarifbindung erhöhen: Wenige Wochen vor der Landtagswahl präsentierte eine IG Metall-Delegation dem sächsischen Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig bei einem Treffen in Dresden ihre Forderungen für die künftige Landesregierung.
Noch genießen viele Sachsen den wohlverdienten Sommerurlaub. Doch die Landtagswahl am 1. September rückt immer näher. Und da steht für die Beschäftigten und für die Industrie in dem Freistaat viel auf dem Spiel. Dies machten IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze, Bezirkssekretär Christoph Hahn und die Bevollmächtigten Uwe Garbe (Ostsachsen), Ingo Hanemann (Chemnitz) und Michael Hecker (Leipzig) bei einem Gespräch mit Martin Dulig, sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, deutlich.
Die Metallerinnen und Metaller betonten, dass für eine erfolgreiche soziale Gestaltung der industriellen Umbrüche die Transformationsnetzwerke weitergeführt müssen. Und sie wiesen auf das große Potential hin, das Sachsen bei der Steigerung der Tarifbindung hat. Dabei drängten sie den Wirtschaftsminister, sich für eine verbindliche Tariftreue bei öffentlichen Aufträgen stark zu machen. Gerade hat der IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen eine Initiative mit dem sächsischen Arbeitgeberverband VSME gestartet, um die Möglichkeiten für einen Flächentarifvertrag in der Halbleiterindustrie auszuloten. IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze stellte klar: „Längst ist die Boom-Branche als Lieferant von Chips zu einem unverzichtbaren Teil der Auto- und Consumerindustrie geworden, allerdings noch weitgehend ohne Tarifstandards für die Beschäftigten. Dies wollen wir ändern. Unser Anspruch ist klar: In Zukunft nur mit Tarif!“
Thema bei dem Austausch war auch die Lage in den Alstom-Werken in Bautzen und Görlitz. Dabei pochte die IG Metall auf Unterstützung der Politik beim Bemühen, eine gute und verlässliche Perspektive für die beiden Standorte zu schaffen.