Vertrauensleutewahlen 2020

„Immer ein offenes Ohr für die Kollegen haben“

09.12.2019 | Im nächsten Jahr werden Vertrauensleute in den Betrieben gewählt. Maik Gawantka ist seit rund zwei Jahren Vertrauenskörperleiter bei Mahle Filtersysteme in Brandenburg. Der 36-Jährige arbeitet seit 2006 als Einrichter bei Mahle in Wustermark, einem Betrieb mit rund 150 Beschäftigten. Seitdem ist er auch Mitglied der IG Metall.

Foto: Volker Wartmann

„Ich komme mit den Leuten gut klar. Es macht mir großen Spaß, als Vertrauensmann für die Kolleginnen und Kollegen da zu sein und sie zu unterstützen. Zu mir kommen regelmäßig Kollegen, um zum Beispiel zu fragen, was im Betriebsrat läuft und ob es Bewegung in Sachen 35-Stunde-Woche gibt“, sagt Maik Gawantka.

„Wichtig ist es, die Leute bei der Stange zu halten. Auch wenn es vielen bei der Arbeitszeitverkürzung zu langsam geht, darfst du nicht resignieren. Wenn die Leute austreten, verlieren wir ja an Kampfkraft. Meiner Meinung nach kämpfen wir als IG Metall ja nicht nur für neue Verbesserungen, sondern auch für das, was wir uns bereits erkämpft haben. Meine Argumentation gegenüber Zweiflern: Wo wären wir denn ohne die IG Metall? Wir hätten nicht einen so guten Verdienst und wir hätten auch nicht einmal die 38-Stunden-Woche ohne die IG Metall.“

„Neuangestellte versuchen wir zu überzeugen, in die IG Metall einzutreten – was auch oft klappt. Die Kollegen in der Produktion sind nahezu alle IG Metall-Mitglieder, auf der Angestelltenebene sieht das anders aus. Von den sieben Vertrauensleuten, die wir neben unseren Betriebsräten in unserer Firma haben, ist nur einer Angestellter. Dass wir künftig auf der Angestelltenebene mehr Vertrauensleute bekommen, daran müssen wir arbeiten.“

„Immer ein offenes Ohr für die Kollegen zu haben und die Tarifpolitik in den Betrieb zu tragen, gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Vertrauensmannes. Direkt neben dem Schichtplan hängt bei uns im Betrieb eine Infotafel, auf der wir die neuesten Nachrichten der IG Metall aushängen und auch darüber informieren, was es Neues beim Betriebsrat gibt.“

„Zweimal im Jahr gibt es auch ein Treffen der Vertrauensleute von allen Standorten der Firma Mahle aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Solidarität der Kollegen im Konzern ist groß. Wenn wir beispielsweise eine Aktion machen, tragen auch die Kollegen in den West-Betrieben an diesem Tag Soli-T-Shirts. Ich wünschte, die Solidarität auf der Geschäftsführungsebene wäre auch so groß.“  

Das Interview führte Volker Wartmann.

 

Von: vw-aw

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