13.09.2024 | Die erste Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg brachte keine Annäherung. Die IG Metall begründete ihre Forderung nach Erhöhung der Entgelte um sieben Prozent und der Ausbildungs-Vergütungen um 170 Euro. Die Arbeitgeber legten bei dem Treffen in Berlin an diesem Freitag kein Angebot vor. IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze rief die Arbeitgeber auf, schnell in ernsthafte Verhandlungen einzutreten und ihren Beschäftigten ein deutliches Entgeltplus anzubieten.
„Dies ist die falsche Zeit, um mit Hinhalten und Verzögern zu taktieren“, sagte Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Die Arbeitgeber müssen jetzt schnell mit einer deutlichen Entgelterhöhung Sicherheit für die Beschäftigten schaffen. Zur ersten Runde haben sie nichts mitgebracht als völlig überzogene Untergangszenarien und Endzeitvisionen. Das muss sich rasch ändern.“
Der IG Metall-Verhandlungsführer für Berlin und Brandenburg erklärte weiter: „Eine deutliche Entgeltsteigerung ist notwendig, ökonomisch sinnvoll und wirtschaftlich machbar. Die Beschäftigten brauchen die Lohnsteigerung genau wie der Standort Deutschland, der auf einen Konjunkturschub durch eine höhere Kaufkraft angewiesen ist. Mehr Nachfrage kurbelt die Wirtschaft an und trägt zur Belebung der Konjunktur bei. Noch immer erzielt die Branche dank der guten Arbeit in ihren Betrieben hohe Gewinne und Renditen. Wenn einzelne Unternehmen in Schwierigkeiten stecken, sind dafür nicht die Arbeitskosten verantwortlich. Um die Transformation erfolgreich zu gestalten, muss Deutschland auf Entlastungen bei den Energiekosten und eine aktive Industriepolitik setzen. Ein Lohnverzicht hat noch nie für einen Aufschwung gesorgt. Für die Beschäftigten ist klar: Die Einmalzahlungen zum Ausgleich der Inflation sind längst durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten aufgebraucht. Völlig zu Recht fordern sie nach der massiven Geldentwertung eine dauerhafte Erhöhung ihrer Entgelte.“
Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen fordert in der Tarifrunde in Sachsen 7 Prozent mehr Geld für 12 Monate und eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro. Außerdem will die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen eine soziale Komponente für Beschäftigte mit niedrigen Einkommen und mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten in Berlin und Brandenburg durchsetzen. Die Metall- und Elektroindustrie hat in Berlin-Brandenburg rund 100.000 Beschäftigte.