Equal Pay Day 2025

Tarifverträge sind Schlüssel zur Entgeltgleichheit

07.03.2025 | Auch 2025 ist Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern immer noch ein Thema: der Equal Pay Gap lag im letzten Jahr bei 16 Prozent. Mit Tarifverträgen und Mitbestimmung gibt es aber wirksame Mittel dagegen, die politisch gestärkt werden müssen.

Tarifverträge führen zu einem geringeren Gender Pay Gap.

Equal Pay ist noch immer nicht erreicht. Frauen haben im Schnitt im letzten Jahr 16 Prozent weniger pro Arbeitsstunde verdient als Männer. Das ist eine Verbesserung um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.  Der sogenannte „Bereinigte Gender Pay Gap“, der Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien berücksichtigt, stagniert dagegen unverändert bei 6 Prozent. Wer will, dass nach Qualifikation und Tätigkeit statt entlohnt wird statt nach Qualifikation und Tätigkeit entlohnt wird statt nach Geschlecht und Nasenfaktor, kann das nicht hinnehmen. Darum kämpft die IG Metall seit jeher gegen Geschlechter- und Entgeltungleichheit im Betrieb.

Aktuelle Zahlen vom Statistischen Bundesamt zeigen, dass wir damit Erfolg haben: Frauen in tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie (M+E) verdienen pro Stunde 10,55 Euro mehr als Frauen ohne Tarifvertrag. Die Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern in tarifgebundenen Betrieben beträgt nur 10 Prozent, während sie in nicht-tarifgebundenen ME-Betrieben bei 18 Prozent stagniert.

Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, betont in diesem Zusammenhang die nachhaltige Wirkung von Tarifverträgen: „Frauen in tarifgebundenen Betrieben verdienen durchschnittlich eine vierstellige Summe mehr als in nicht-tarifgebundenen Betrieben. Das zeigt: Tarifbindung wirkt – und zwar nachhaltig! Denn mehr Entgelt bedeutet auch: weniger Altersarmut, größere Eigenständigkeit für Frauen und für das Gemeinwohl höhere Steuereinnahmen.“

Sie sieht großen Handlungsbedarf in der Gleichstellungspolitik und fordert die kommende Bundesregierung zum Handeln auf: „Das Tariftreuegesetz muss kommen. Denn Tarifbindung schützt vor Lohndiskriminierung. Weiterhin drängt die Umsetzung der Entgelttransparenz-Richtlinie. Eltern und pflegende Angehörige müssen durch Verbesserungen im Elterngeld, die Familienstartzeit und eine Lohnersatzleistung bei Pflege entlastet werden. Wir brauchen einen massiven Ausbau der Kinderbetreuung und ein Recht auf Aufstockung der Arbeitszeit.“

Die aktuelle Analyse zeigt auch, dass strukturelle Ursachen zur Entgeltlücke beitragen. Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit, sind seltener in Führungspositionen vertreten und werden nach der Elternzeit oft auf schlechter bewerteten Arbeitsplätzen eingesetzt. Diese Faktoren führen dazu, dass Frauen trotz gleicher Qualifikation und Tätigkeit im Durchschnitt weniger verdienen als Männer.

Auf betrieblicher Ebene setzen sich IG Metall und Betriebsräte für die systematische Überprüfung von Entgeltstrukturen ein. Der Betriebsrat hat Mitbestimmungsrechte und Möglichkeiten, um gegen unterschiedliche Bezahlung vorzugehen und für innerbetriebliche Lohngerechtigkeit zu sorgen. Dazu gehört auch die Transparenz bei Entgeltbestandteilen und die Überprüfung der Eingruppierungspraxis. Mehr Informationen dazu in unserem aktuellen Faktenblatt!

Von: mr

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