Personengruppenkonferenzen in Mannheim

Viel Lob für die Delegationen des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen

02.04.2019 | Kleiner Bezirk ganz groß! Zahlenmäßig stellten die Delegierten aus dem IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen bei den Personengruppenkonferenzen der IG Metall in Mannheim zwar nur eine kleine Gruppe, aber für ihre Beiträge haben die Kolleginnen und Kollegen während der Konferenzen vom 27. bis zum 29. März viel Lob geerntet.

Mehr als 1000 Delegierte der Personengruppenkonferenzen erklären sich solidarisch mit der Forderung nach Angleichung der Arbeitszeit Ost an das Westniveau.

Klares Votum der Frauenkonferenz für die "35" Foto: Peter Bisping

Das Mannheimer Kongresszentrum war vier Tage lang fest in Gewerkschaftshand. Erstmals tagten dort IG Metall Jugend, IG Metall-Frauen sowie die Angestellten- und Migrationskonferenz nicht nacheinander, sondern parallel. Rund 1300 Metallerinnen und Metaller bereiteten in Mannheim den Gewerkschaftstag der IG Metall vor, der im Oktober in Nürnberg stattfindet.

Delegierte aus dem Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen waren in allen vier Konferenzen vertreten. Als kleinster Bezirk innerhalb der IG Metall stellten sie jeweils die kleinste Gruppe. Aber sie haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Auch kleine Gruppen können von sich reden machen.

Junge IG Metall
Großen Eindruck haben die „Jüngsten“ aus dem Bezirk hinterlassen. Aus dem Bezirkskürzel BBS (für Berlin-Brandenburg-Sachsen) wurde in Mannheim „BBStark“. „Der Begriff spiegelt gut wider, wie toll die Jugendlichen sich in Mannheim präsentiert haben und so auch von den Delegierten der anderen Bezirke wahrgenommen wurden“, erzählt Astrid Gorsky, Jugendsekretärin im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Unsere Ehrenamtlichen haben sich unglaublich stark präsentiert und mitreißend um Solidarität für die Angleichung der Arbeitszeit im Osten an das Westniveau geworben und diese auch auf Bundesebene bekommen.“ Für die 14 jugendlichen Delegierten, 10 Gäste und Hauptamtlichen stand nach Ende der Konferenz fest: „Diesen Schwung nehmen wir mit und lassen ihn in unsere Arbeit im Bezirk einfließen.“

Konferenz der IG Metall-Frauen
Die Delegierten der 21. Frauenkonferenz der IG Metall haben kräftige Impulse für mehr Gleichstellung in Betrieb und Gesellschaft gesetzt. Die 197 Delegierten stellten Forderungen an Interessenvertretungen, die IG Metall selbst und Politik.

Die Frauen in der IG Metall wollen Gleichstellungspolitik stärker in den Betrieben verankern, die Digitalisierung gestalten, mehr Frauen in Haupt- und Ehrenamt und den Ausbau partnerschaftlicher Arbeitsteilungsmodelle. Dafür haben sich die insgesamt 320 Teilnehmerinnen bei ihrer Zusammenkunft in Mannheim vom 28. bis 30. März 2019 ausgesprochen. Sie machen sich für faire berufliche Entwicklungschancen, gerechte Bezahlung und die Vereinbarkeit von Beruf und Leben stark.

Der Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen war mit 17 Delegierten und 4 Gastdelegierten als kleiner, aber sehr wortstarker Bezirk vertreten.  Der Antrag „Angleichung der Tarifgebiete Ost an die westdeutschen Tarifgebiete vorantreiben“ aus Thüringen wurde mit einem lebhaften Redebeitrag aus Zwickau und einer Fotoaktion zur 35 Stundenwoche sehr unterstützt. Unser Antrag „Bildungsfreistellung in Sachsen – jetzt!“ wiederum wurde von den bayrischen Kolleginnen mit einem Ergänzungsantrag und Ausweitung auf Bayern gefolgt. Große Solidarität auf allen Ebenen!

"Frauen sind 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts zwar noch nicht am Ziel. Und eine aktuelle repräsentative Umfrage mit dem Forsa-Institut besagt, dass drei Viertel der Bevölkerung noch überzeugt sind, dass Frauen noch nicht gleichberechtigt sind. Mit dieser Frauenkonferenz und den Beschlüssen ist aber ein weiterer Schritt gelungen", sagt Nele Heß, Bezirkssekretärin für Frauen- und Gleichstellungspolitik der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. Ihr Dank gilt allen Delegierten und "besonders unseren Kolleginnen im Präsidium, Dorothea Lay, Ramona Weber in der Antragsberatungskommission und Anne-Lynn Schneider in der Mandatsprüfungskommission, die unseren Bezirk toll vertreten haben."

Migrationskonferenz
Unter den rund 300 Metallerinnen und Metallern auf der Migrationskonferenz war der IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen ebenfalls mit einer kleinen Delegation vertreten. Mit dabei war auch Mario John, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Chemnitz. Er zeigte sich begeistert von den vielen hervorragenden Inputs, die es während der Konferenz in Mannheim gab, und war auch selbst Teilnehmer einer Podiumsdiskussion. „Es hat sich deutlich gezeigt, dass Migration im Westen und Osten auf unterschiedliche Hintergründe trifft“, berichtet der Chemnitzer Bevollmächtigte. „Der Westen ist durch die lange Gastarbeiter-Tradition viel weiter.“

Wie wichtig das Thema Migration gerade auch in der aktuellen Situation ist, betonte auch Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, in ihrem Pressestatement zur Konferenz. „Ein diskriminierungsfreies Miteinander ist das herausragende Thema für unsere Beschäftigten mit Migrationshintergrund“, so Benner. „Wegen der Zunahme von Rassismus und Hetze in unserer Gesellschaft werden wir dieses diskriminierungsfreie Miteinander entschlossen verteidigen.“

Angestelltenkonferenz
Die Angestellten aus dem Bezirk waren mit 20 Delegierten vertreten, neun von ihnen waren Studierende. „Damit hat unser Bezirk den größten Studierendenblock gestellt“, sagt Isabella Rogner, im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen zuständig für die Studierenden- und Angestelltenarbeit. Dass das Thema der Studierenden an Bedeutung gewinnt, zeigt die Tatsache, dass es bei der zweitägigen Angestelltenkonferenz erstmals auch einen eigenen Workshop für Studierende gab. Aus gutem Grund: Die Zahl der Studierenden in der IG Metall hat sich in den vergangenen acht Jahren verdoppelt.

Die Personengruppenkonferenzen finden alle vier Jahre statt. Sie bereiten unter anderem auch den alle vier Jahre stattfindenden Gewerkschaftstag der IG Metall vor. Die Jugend- und Frauenkonferenzen beraten dabei konkrete Anträge für den Gewerkschaftstag und sind somit an grundlegenden Entscheidungen für die kommenden vier Jahre beteiligt.

Von: kk

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