2 500 Metaller im Warnstreik – Freitag Großdemo in Leipzig

10.05.2012 | Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie weitet die IG Metall ihre Warnstreiks in Berlin, Brandenburg und Sachsen aus. Am Donnerstag beteiligten sich über 2.500 Beschäftigte aus sieben Betrieben an bis zu zweistündigen Warnstreiks, um die Forderungen der IG Metall zu unterstützen.

Foto: transit berlin

Die Arbeitgeber haben der Gewerkschaft bislang kein Einlenken signalisiert. Nach drei erfolglosen Verhandlungen boten sie der IG Metall keinen weiteren Verhandlungstermin an – weder in Berlin-Brandenburg, noch in Sachsen.


In Leipzig sind für Freitag ab 8:30 Uhr mehr als 2.000 Beschäftigte von BMW, Porsche, Neue Halberg Guss, ECM, Kirow, Schaudt Mikrosa und Georg Fischer zu einer Großkundgebung aufgerufen. Hauptrednerin ist Helga Schwitzer, die im Vorstand der IG Metall für Tarifpolitik zuständig ist.


Am frühen Donnerstag Vormittag verliehen 350 Beschäftigte von Bombardier Transportation in Hennigsdorf bei einer einstündigen Kundgebung vor dem Werktor den Tarifforderungen der IG Metall Nachdruck.

 

Im Berliner Siemens Gasturbinenwerk beteiligten sich 700 Beschäftigte an einem zweistündigen Ausstand.


In Sachsen beteiligten sich 500 Beschäftigte von Bombardier in Görlitz und 600 Beschäftigte von Bombardier Bautzen an einstündigen Warnstreiks. In Dresden-Radeberg zogen 130 Beschäftigte des Karosseriewerkes zum zweiten Warnstreik vor das Werktor. In Chemnitz beteiligten sich 90 Beschäftigte von Bosch Rexroth und 140 Metaller vom Chemnitzer Siemens Werk an Warnstreiks.


IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel hatte am Vormittag in Görlitz die Untätigkeit des sächsischen Arbeitgeberverbandes scharf kritisiert. Zum Verweis des sächsischen Arbeitgeberverbandes, es sei ein Eingriff in ihre unternehmerischen Freiheiten, wenn Azubis reguläre und unbefristete Arbeitsplätze fordern, sagte Höbel: „Das Verhalten der Arbeitgeber ist eine grob fahrlässige Gefährdung zur Zukunftssicherung der gesamten Branche. Die junge Generation erwartet berufliche Perspektiven, um in Sachsen zu bleiben, statt Jobs auf Abruf nach Gutsherrenart oder als schlecht bezahlte Leiharbeit. Wir akzeptieren keinesfalls, dass die Arbeitgeber sich einfach in die Büsche schlagen.“


Die Warnstreikenden wollen 6,5 Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten und mehr Mitbestimmung und Fairness in der Leiharbeit erreichen. Die Arbeitgeber hatten in drei Verhandlungsrunden in Berlin-Brandenburg sowie in Sachsen eine auf ein Jahr umgerechnete Einkommenserhöhung von 2,57 Prozent angeboten. Auf die qualitativen Forderungen reagierten die Arbeitgeber mit Gegenforderungen. So wollen sie künftig den Anteil der Beschäftigten mit einer 40-Stunden-Woche von 12 auf 25 Prozent erhöhen. Ohne sachlichen Grund sollen künftig Befristungen – statt für zwei Jahre wie gesetzlich geregelt -  für drei Jahre möglich werden.
 

Von: md

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