2. MaI 1933: Gedenken an NS-Terror gegen Gewerkschaften

02.05.2014 | Auf der Maikundgebung in Annaberg erinnerte IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel an den Jahrestag der Zerschlagung der freien deutschen Gewerkschaften in Deutschland am 2. Mai 1933. Sein Fazit mit Blick auf heute: "Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit, stärkere Prävention und repressive Maßnahmen gegen rechtsextreme Gewalt wie den so genannten nationalsozialistischen Untergrund."

1945 nur noch eine Ruine: Das Haus des Deutschen Metallarbeiterverbands in Berlin-Kreuzberg. Foto: Archiv

"Nachdem die Nationalsozialisten den 1. Mai als Feiertag der nationalen Arbeit inszeniert hatten, besetzten und verwüsteten SA-Kommandos im ganzen Land Gewerkschaftshäuser, Büros und Wohnungen. Zahllose Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter wurden verhaftet, verschleppt, gefoltert und ermordet.

 

So erging es auch unserem Kollegen Richard Teichgräber. Er war 1933 Leiter des Bezirks Dresden des Deutschen Metallarbeiterverbandes, des größten Bezirks der Metallarbeitergewerkschaft im damaligen deutschen Reich.

 

Unmittelbar mit dem Verbot der Gewerkschaften wurde er – wie viele andere hauptamtliche Funktionäre – entlassen. Ab Sommer 1933 war er federführend beim Aufbau eines illegalen Netzwerks in Sachsen, mit dem Kontakte in die benachbarte Tschechoslowakei aufgebaut wurden.

 

Mit der Verhaftung im Dezember 1934 begann dann für ihn eine mehr als zehnjährige Odyssee durch Untersuchungsgefängnisse, das Zuchthaus Zwickau und verschiedene Konzentrationslager. Sie endete 1945 mit dem Tod im Konzentrationslager Mauthausen.

 

Wenn am 2. Mai an vielen Orten an die Zerschlagung der deutschen Gewerkschaften vor 81 Jahren und der vielen Opfer nationalsozialistischer Terrorherrschaft gedacht wird, geht es  um mehr als das bloße Erinnern an diesen Tag. Dieser Gedenktag ist für uns eine Verpflichtung und Verantwortung zugleich. Es ist unsere Pflicht, weiterhin kontinuierliche Erinnerungsarbeit an die in grausamer Weise perfektionierte Massenvernichtung des Nationalsozialismus zu leisten.

 

Der 2. Mai verpflichtet uns vor allem zu rechtzeitigem Handeln gegen rechtsextremistisches Denken und Handeln, gegen Rassismus und Intoleranz."

Von: md

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