Tarife/Metall-Elektro

30 000 folgten dem Ruf zu Ganztags-Warnstreiks in Berlin, Brandenburg und Sachsen – Heute mit voller Wucht!

02.02.2018 | Heute zeigen wir uns mit voller Wucht! Wegen der 24-Stunden-Warnstreiks steht die Produktion vor allem bei Fahrzeugherstellern und Zulieferern in Berlin, Brandenburg und Sachsen. 30 000 Metallerinnen und Metaller aus 16 Betrieben zeigen in dieser Woche: Wir sind stark, wir stehen für unsere Forderungen nach sechs Prozent Plus und nach kurzer Vollzeit! Und: Die Arbeitgeber sollen endlich verbindlich zusagen, dass sie auch über die Angleichung der Arbeitszeit in Ost und West verhandeln werden. Und zwar sehr bald!

Machtvolle Kundgebung von Mercedes-Benz am 2. Februar in Berlin-Marienfelde Foto: Christian von Polentz, transitfoto.de

Mercedes-Benz Berlin: Für sechs Prozent Plus und kurze Vollzeit! Solidarität mit den ostdeutschen Kollegen in der Frage der Angleichung Foto: Christian von Polentz, transitfoto.de

Streik-Registrierung bei Porsche in Leipzig - Foto: IG Metall

BMW-Kundgebung in Berlin-Spandau - Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

BMW: Kundgebung in Berlin-Spandau - Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

Lehnen sich nicht zurück in der Metall-Tarifrunde: Metallerinnen und Metaller des Hausgeräteherstellers BSH Nauen kämpfen schon lange um einen Tarifvertrag Foto: Christian von Polentz/transitfoto.de

Registrierung der Warnstreikenden von BMW am Nachmittag in Leipzig. Am Vormittag hatten sich bereits Porsche-Metaller in die Listen eingetragen, am Samstag geht es weiter Foto: Wolfgang Zeyen

In Berlin herrschte Stillstand bei Mercedes-Benz, BMW und dem Schnellecke Modul- und Lieferantenzentrum, in Brandenburg bei ZF Getriebe, in Leipzig bei BMW, Porsche und Schnellecke, in Hainichen bei ISH. Volkswagen Sachsen steht ebenfalls komplett: Die Fahrzeugfertigung Zwickau, die Gläserne Manufaktur Dresden und das Motorenwerk Chemnitz sind im Ganztagsausstand, ebenso der Zulieferer Schnellecke Glauchau.

 

Zur Warnstreik-Kundgebung von Mercedes-Benz in Berlin-Marienfelde waren viele Metallerinnen und Metaller aus Betrieben der Hauptstadt gekommen. Kolleginnen und Kollegen von Otis, Siemens Mobility und Thales, GE, PG (Gillette), Mercedes-Werk Ludwigsfelde und APCB ließen es sich nicht nehmen, die 24-Stunden-Warnstreiks solidarisch mit "einfachen" Warnstreiks zu begleiten. Zur Kundgebung von BMW waren Beschäftigte des Berliner Dynamowerks nach Spandau gekommen. Sie kämpfen um den Erhalt ihres Standorts, stellten sich neben die Warnstreikenden von BMW und signalisierten: Auch wir sind dabei in dieser Tarifrunde!

 

„Produktionsstillstand für 24 Stunden in 16 Betrieben in unserem Bezirk ist ein kraftvolles Signal an die Arbeitgeber“, sagte Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Die Stimmung vor den Werktoren ist selbstbewusst und kämpferisch. Auf der Tagesordnung stehen nicht nur die Forderung nach 6 Prozent, sondern auch nach Arbeitszeiten, die zum Leben passen - mit Zuschüssen für Schichtarbeit, Kindererziehung und Pflegesituation sowie eine Verhandlungsverpflichtung zur Angleichung der Arbeitszeit Ost.“

 

Von den angedrohten Klagen der Arbeitgeber, so Höbel, lassen sich Metallerinnen und Metaller nicht beeindrucken. "Der Versuch der Arbeitgeber, uns mit diesen Mitteln einzuschüchtern, wird scheitern. Dieses Vorgehen beschädigt die Tarifpartnerschaft und verschärft den Konflikt. Die Arbeitgeber sind gut beraten, die Stimmung der Belegschaften vor den Werktoren aufzunehmen und mit einem deutlich verbesserten Angebot an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Insbesondere muss eine Verhandlungsverpflichtung über einen Stufenplan zur Angleichung der Wochenarbeitszeit Ost auf den Verhandlungstisch“, sagte Höbel.

 

In Brandenburg begleiteten Metallerinnen und Metaller von BSH Hausgeräte Nauen die 24-Stunden-Warnstreiks mit einem eigenen Warnstreik. "Wir demonstrieren hier unsere Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen von ZF. Was die machen, ist richtig", sagte die stellvertretende BSH-Betriebsratsvorsitzende, Katrin Grösch. "Ein guter Flächentarifvertrag ist wichtig. Wir kämpfen seit Jahren um Tarifbindung und geben trotz großer Widerstände des Arbeitgebers nicht auf. Auch wir wollen mehr Geld und kürzere Arbeitszeiten", sagte Katrin Grösch.

 

In Leipzig ließen sich Tausende Metallerinnen und Metaller von Porsche und BMW für den 24-Stunden-Warnstreik registrieren. Am Abend ist ein Streikfest angekündigt.

Von: md

Unsere Social Media Kanäle