Tarifrunde Stahl Ost

4 Prozent und sichere Arbeit: Tarifkommission stellt Forderung für die ostdeutsche Stahlindustrie auf

22.02.2021 | Vier Prozent mehr Geld! Die Tarifkommission der ostdeutschen Stahlindustrie hat ihre Forderung für die Tarifrunde 2021 aufgestellt. Das geforderte Volumen soll auch zur Beschäftigungssicherung eingesetzt werden können.

Außerdem fordert die IG Metall die Verlängerung der Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, zur Altersteilzeit und zu Werkverträgen sowie einen Tarifvertrag für dual Studierende.

Die Forderung von vier Prozent mehr Volumen bei einer Laufzeit von zwölf Monaten soll auch zur Sicherung von Beschäftigung eingesetzt werden können. Die IG Metall reagiert damit auf die wirtschaftlich schwierige Situation in vielen Betrieben der Stahlindustrie.

Die Branche hat angesichts der Pandemie ein hartes Jahr mit Umsatzeinbrüchen hinter sich. Allerdings hat sich die Lage zuletzt erholt: Vielerorts sind die Auftragsbücher voll, und der Stahlpreis ist auf Rekordhoch gestiegen.

„Mit unserer Volumenforderung von moderaten vier Prozent reagieren wir auf die aktuelle Situation in den Unternehmen“, sagt Birgit Dietze, Bezirksleiterin der IG Metall, „zumal das geforderte Volumen in Betrieben mit akuten Auslastungsproblemen für Maßnahmen zur Sicherung der Beschäftigung eingesetzt werden soll. Die Beschäftigungssicherung hat wegen der anhaltenden Unsicherheiten auch in der Stahlindustrie für die Kolleginnen und Kollegen wieder an Bedeutung gewonnen.“

Gerade weil das Thema Beschäftigungssicherung bei den Beschäftigten wieder mehr in den Fokus gerückt ist, kämpft die IG Metall in der anstehenden Tarifrunde für sichere Entgelte und sichere Arbeit. Das wurde auch in der Diskussion der Tarifkommission deutlich, deren Sitzung wegen der Pandemiesituation erneut virtuell stattfand. In vielen Unternehmen der Stahlindustrie wurde im vergangenen Jahr Personal abgebaut, die Beschäftigung in der Branche ist im Dezember 2020 auf den tiefsten Stand seit einem Jahrzehnt gefallen.

Trotz Pandemie zeigt sich die IG Metall auch in Ostdeutschland kampfbereit. „Wo gearbeitet wird, kann immer auch gestreikt werden – in diesem Jahr bereiten wir die Warnstreiks mit Sicherheitskonzepten und Abstand vor“, erklärte Birgit Dietze. Zum Schluss der Sitzung wurde die Solidarität insbesondere mit der Forderung nach einer „Angleichung Ost“ in der Metall- und Elektroindustrie bekundet.

Stimmen aus den Betrieben und zum gemeinsamen Tarifauftakt mit der Metall- und Elektroindustrie am 1. März sowie weitere Informationen gibt es auf einem Flugblatt.

 

Von: kk

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