Vertrauensleutewahlen 2020

„Als Vertrauensmann stehe ich charakterfest für Werte und Ideale ein“

16.01.2020 | Informationen mit anderen teilen, streitbar sein und mit der Belegschaft Stärke für tarifliche Auseinandersetzungen aufbauen – gemeinsam lässt sich mehr erreichen. Davon ist Ralf Herrmann überzeugt. Er engagiert sich im Mannesmannröhren-Werk Zeithain seit 2012 als Vertrauensmann. Aus gutem Grund, wie er erzählt.

Ralf Herrmann ist Leiter des Vertrauenskörpers im Mannesmannröhren-Werk Zeithain.

„Warum ich mich aktiv für die Gewerkschaft engagiere? Vielleicht, weil ich mit sechs Geschwistern aufgewachsen bin. Ich habe gelernt, wie wichtig Gemeinschaft ist und setze mich gern dafür ein“, sagt Ralf Herrmann. Dass dies kein leerer Spruch ist, belegt sein Werdegang: Der 41-jährige gelernte Industrieelektroniker ist seit fast 20 Jahren für die Betreuung der Auszubildenden in seinem Bereich, der elektrischen Instandhaltung, im Mannesmannröhrenwerk Zeithain tätig. Schon im Alter von 25 Jahren legte er die Ausbildereignungsprüfung ab. Zur Wahl als Vertrauensmann stellte sich der zweifache Vater erstmals 2012, zwei Jahre später kam die Mitarbeit im Betriebsrat dazu und wenig später sein Mandat als Mitglied der Tarifkommission Stahl Ost. Seit 2016 ist Ralf Leiter des Vertrauenskörpers (VK) mit 15 aktiven Vertrauensleuten in seinem Betrieb mit rund 400 Beschäftigten.

Ralfs Credo als Vertrauensmann: „Charakterfest für Werte und Ideale einstehen, streitbar sein, Informationen bereitwillig auf verständliche Art mit anderen teilen und die Kollegen dadurch mitnehmen.“ Er möchte erreichen, dass die Belegschaft weiterhin Stärke bei Tarifauseinandersetzungen zeigt: „Durch unser Auftreten und Handeln müssen wir den Kolleginnen und Kollegen das Gefühl der Sicherheit geben und sie motivieren, in schwierigen Situationen zusammenzuhalten.“

Auch die Mitgliederentwicklung ist ein Thema im VK, denn es wird im aktuellen gesellschaftlichen Klima, in dem der Einzelne den Fokus zumeist auf sich selbst richtet und sich vielerorts politische Resignation breitmacht, zunehmend schwieriger, Menschen für die Gewerkschaft zu gewinnen. Dieser Aufgabe stellt sich der engagierte Metaller mit seinen Vertrauensleuten. Gemeinsam halfen sie zum Beispiel, den 1. Mai in Riesa wieder zu einem schönen Fest und gewerkschaftlichen Höhepunkt zu machen.

Was auch immer anliegt – wichtig ist es, die Aufgaben mit Freude anzugehen, findet der erfahrene Gewerkschafter: „Am meisten Spaß macht mir dieses Ehrenamt deshalb, weil ich meine positive Lebenseinstellung und Erfahrung in der Bewältigung von schwierigen Situationen direkt im Umgang mit vielen Menschen und zum Nutzen aller einbringen kann.“ Und verschmitzt fügt er hinzu: „Natürlich darf man auch nicht verschweigen, dass die Anerkennung dafür und die Wahrnehmung der eigenen Person doch ganz gut tut.“

 

Von: gl-kk

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