Sachverständigenrat hebt Wachstumsprognose an

Aufschwung geht in die nächste Runde

23.03.2018 | Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat seine Wachstumsprognose für 2018 am 21. März leicht angehoben. Die Wirtschaftsweisen erwarten für das laufende Jahr ein Wachstum des Brutto-Inland-Produkts von 2,3 Prozent. Auch 2019 dürfte die deutsche Wirtschaft mit 1,8 Prozent wachsen.

Foto: DigitalVision

Der Aufschwung geht also in die nächste Runde. Dennoch sehen die Wirtschaftsweisen erhebliche Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung: Am Arbeitsmarkt fehlen zunehmend die Fachkräfte. Hier sind aus Sicht der IG Metall besonders die Arbeitgeber in der Pflicht, mehr auszubilden und die Beschäftigten besser weiterzubilden.

 

Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) facht die Konjunktur weiter an. Schon jetzt sind die Maschinen und Anlagen überdurchschnittlich ausgelastet.

 

Die Stimmen derer, die in absehbarer Zeit ein Ende der Hochkonjunktur in Deutschland erwarten und die Risiken betonen, werden lauter. So warnt der Sachverständigenrat vor Strafzöllen auf Stahl und Aluminium in den USA, ebenso vor einem ungeordneten Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, und über allem droht der demografische Wandel in den Betrieben den Fachkräftemangel weiter zu verschärfen. Und das in Zeiten in denen die Anzahl der offenen Stellen immer neue Rekorde erreicht.

 

Damit Deutschland und der Euro-Raum jedoch weiter auf Wachstumskurs bleiben, müssen die sich abzeichnenden Risiken wo immer möglich minimiert werden.


Die Entscheidung der amerikanischen Administration, die EU von Strafzöllen auf Stahl und Aluminiumprodukte auszunehmen, muss dauerhaft Bestand haben, damit freier und fairer Handel möglich ist.

Die Binnenkonjunktur muss weiter gestärkt werden, damit dem Aufschwung eine noch stärker selbsttragende binnenwirtschaftliche Komponente hinzugefügt wird.


Der jüngste sehr gute Tarifabschluss der IG Metall wird zu deutlichen Reallohnerhöhungen bei den Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie führen und somit zu einer weiteren Stabilisierung der Binnenkonjunktur beitragen. Höhere Löhne in Deutschland tragen darüber hinaus dazu bei, dass mehr importiert wird und dadurch auch der deutsche Handelsüberschuss sinken kann.


Die IG Metall setzt sich für einen freien und fairen Welthandel ein. Dazu gehören weder protektionistische Maßnahmen wie Strafzölle noch Dumpingexporte.

Von: ch

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