Berlin: Arbeitgeber provozieren Metaller mit Mager-Angebot: Jetzt Warnstreiks

24.04.2013 | Die zweite Tarifverhandlung für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg endete am Mittwoch in Berlin ohne Ergebnis. Das Angebot der Arbeitgeber liegt unterhalb der Inflationserwartung und ist völlig inakzeptabel, sagte der Verhandlungsführer der IG Metall, Olivier Höbel. Die Arbeitgeber haben damit die Weichen auf Warnstreik gestellt.

Jugend immer mit dabei!

Bunte Kundgebung vor Verhandlunsgbeginn

Zuvor hatten rund 150 Metallerinnen und Metaller aus mehreren Betrieben mit einer Kundgebung vor dem Haus der Wirtschaft in Berlin lautstark und phantasievoll die Verhandlungskommission der IG Metall unterstützt. Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, und Bezirksleiter Olivier Höbel sowie weitere Redner aus Betrieben bekräftigten dabei die Forderung der Metaller nach  5,5 Prozent mehr Geld. 

 

"Wir fordern Verteilungsgerechtigkeit", sagte Urban. Olivier Höbel, IG Metall Verhandlungsführer und Bezirksleiter IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, berichtete zudem von den Verhandlungen am Morgen in Leipzig. "Das, was die Arbeitgeber sagen, stinkt zum Himmel." An die Jugend gerichtet, sagte er: "Ausbildungsplätze müssen nicht nur vorhanden sein, sondern auch gut bezahlt werden." Olivier Höbel betonte: "Die zweite Runde heute ist entscheidend. Wenn heute von hier kein Signal gesendet wird, müssen unsere Argumente Beine bekommen. 5,5 Prozent – dafür stehen wir heute und in den nächsten Wochen vor den Werktoren, wenn es heute kein gutes Angebot gibt.". Die IG Metall-Jugend präsentierte den "Frust-Fisch".

 

Das Angebot: Eine Mogelpackung 

Das Angebot der Arbeitgeber war keine Überraschung. Es war mit den Angeboten aus den anderen Tarifbezirken identisch: Zwei Monate keine Entgelterhöhung, danach soll es für elf Monate 2,3 Prozent Plus geben. Dies bedeutet für die Beschäftigten bei einer Gesamtlaufzeit von 13 Monaten nur ein mickriges Plus von 1,9 Prozent.

 

"Das reicht nicht", betonte Olivier Höbel.

"Das vorgelegte Angebot ist nicht einmal ein Inflationsausgleich und für uns völlig inakzeptabel. Der Arbeitgeberverband VME hat damit die Zeichen auf Warnstreiks gestellt", sagte der Verhandlungsführer, Olivier Höbel. 

 

Olivier Höbel kritisierte den unverantwortlichen Kurs der Arbeitgeber in den Verhandlungen: "Die Arbeitgeber wissen, dass die Kaufkraft eine tragende Säule der deutschen Konjunktur ist. Sie stellen sich mit ihrem Angebot gegen eine deutlich höhere Inlandsnachfrage. Es ist ein Gebot der Vernunft und Verantwortung, jetzt für Stabilität und Wachstum zu sorgen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben ihr Plus bei den Einkommen verdient."

 

Jetzt folgen Warnstreiks  

Die Warnstreikplanungen in Berlin, Brandenburg und im Tarifgebiet III laufen bereits auf Hochtouren. Die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie endet am 30. April 2013 um 24:00 Uhr, danach sind Warnstreiks geplant.

 

Aktionstag am 27. April in Leipzig

27. April in Leipzig ||: Aktionstag, Demonstrationszug, Motorradkorso.

Mit dem Zweiten Vorsitzenden der IG Metall, Detlef Wetzel, und IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel

 

9:00 Uhr Demonstration: Ferdinand-Lassalle-Straße / Ecke Max-Reger-Allee

10:00 Uhr Veranstaltung, Da Capo, Karl-Heine-Straße 105, 04229 Leipzig  

Von: bg

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