Bertelsmann Stiftung: Atypische Arbeitsverhältnisse demoralisieren die Leute

08.03.2012 | Die Zunahme atypischer Arbeitsverhältnisse führt zu einem Motivationsverlust in den Betrieben und auch beim gesellschaftlichen Engagement. Viele Zeitarbeiter und geringfügig Beschäftigte sind offensichtlich über das politische und wirtschaftliche System in der Bundesrepublik desillusioniert. Das ergab eine repräsentative Studie der Bertelsmann Stiftung.

 

Nur etwas mehr als ein Viertel der Zeitarbeiter und etwa ein Fünftel der geringfügig Beschäftigten sind mit der Demokratie zufrieden. Bei den Arbeitnehmern in unbefristeten Vollzeit-Arbeitsverhältnissen sind es dagegen 42 Prozent. Dies ergab eine repräsentative Befragung von 1 633 Arbeitnehmern durch die Universität Bamberg im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

 

Wäre morgen Bundestagswahl, würden sehr wahrscheinlich zehn Prozent weniger Zeitarbeiter und geringfügig Beschäftigte zur Wahl gehen als Arbeitnehmer in Normalarbeitsverhältnissen. Bei der Entscheidung für eine Partei fällt auf, dass sich Zeitarbeiter und geringfügig Beschäftigte mit fast 20 beziehungsweise 16 Prozent für "Die Linke" entscheiden, während dies nur 8,6 Prozent der unbefristeten Vollzeitarbeiter tun würden.

 

Auch der Glaube an Gerechtigkeit in der deutschen Gesellschaft scheint bei den Befragten deutlich erschüttert zu sein. So meinen 58 Prozent der Zeitarbeiter, dass es hierzulande ziemlich oder sehr ungerecht zugehe, Arbeitnehmer im Normalarbeitsverhältnis dagegen nur zu 36 Prozent. 

Von: md

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