Tarif/Betriebe

Bosch Service Solutions Berlin: Her mit dem Tarifvertrag!

26.03.2017 | Bezahlung bei Bosch unter dem gesetzlichen Mindestlohn? Bei Bosch Service Solutions in Berlin ist das für die unteren Lohngruppen Realität. Geld und weitere Arbeitsbedingungen müssen jetzt tariflich geregelt werden, fordert die Belegschaft.

Nach drei Sondierungsgesprächen geht es für die Bosch-Belegschaft nun ums Ganze: Einen Tarifvertrag, der verlässlich und planbar die Arbeitsbedingungen regelt. Beim Geld werden die schlimmsten Ausschläge nach unten momentan durch Zulagen aufgefangen, die allerdings persönlich auszuhandeln sind. Dieses intransparente Entgeltsystem will auch die Geschäftsführung verändern, aber kostenneutral, legte sie dem Betriebsrat dar. Der verwies sie, weil nicht zuständig, an die IG Metall.


Neben den Entgelten und ihrer Entwicklung wollen die Metallerinnen und Metaller auch den Urlaub tariflich regeln. Derzeit haben Beschäftigte nur dann Anspruch auf 30 Tage Urlaub, wenn sie übers Jahr nicht krank werden. Ungerecht!, sagt die Belegschaft, denn viele Krankheitstage sind auch schlechter Führung und dem hohen Stress im Betrieb geschuldet.


Die IG Metall geht optimistisch in die Tarifverhandlungen,  denn hinter ihr stehen bei Bosch Service Solutions viele neue Mitglieder.  Es sei "schlichtweg nicht vorstellbar, dass ein international erfolgreicher Konzern wie Bosch nicht in der Lage sein will, seinen Mitarbeitern Löhne zu zahlen, mit denen sie im Alter nicht auf Hartz IV angewiesen sein werden“, sagte Susanne Steinborn von der IG Metall Berlin. Sie ist zuversichtlich, dass eine Lösung im Interesse aller gefunden wird.

 

Die Mitglieder beraten Anfang April ihr weiteres Vorgehen.

Von: md

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