"Das reicht nicht!" Metallarbeitgeber provozieren Warnstreiks

24.04.2013 | Die zweite Tarifverhandlung für die Beschäftigten der sächsischen Metall- und Elektroindustrie endete am heutigen Mittwoch in Leipzig, nach einem inakzeptablen Angebot der Arbeitgeber, unterhalb der Inflationserwartung, ohne Ergebnis. Die IG Metall lehnte so einen „Lösungsvorschlag“ entschieden ab.

Foto: Wolfgang Zeyen

„Eine verantwortungsvolle Tarifpolitik sieht anders aus“, sagte IG Metall-Bezirksleiter Oliver Höbel. „Wenn wir die zu erwartende Preissteigerung abziehen bleibt nichts übrig. Das heißt Lohnstopp im Geldbeutel der Beschäftigten“!

 

In Sachsen darf es gern weniger sein - mickriges Angebot

Das bereits bekannte und dann vorgetragene Angebot der Arbeitgeber war den Funktionären des Verbands der sächsischen Metall- und Elektroindustrie eigentlich schon viel zu viel. Die Arbeitgeber betonten, ein deutsches Angebot und kein sächsisches vorzulegen. Dieses sieht für zwei Monate keine Entgelterhöhung vor. Danach soll es für elf Monate 2,3 Prozent geben. Dies bedeutet für die Beschäftigten bei einer Gesamtlaufzeit von 13 Monaten, ein mickriges Plus von 1,9 Prozent.

 

Warnstreiks erforderlich

Die IG Metall fordert 5,5 Prozent höhere Einkommen für die Dauer von zwölf Monaten. Höbel kritisierte den unverantwortlichen Kurs der Arbeitgeber in den Verhandlungen: „Die Arbeitgeber stellen sich gegen eine deutlich höhere Inlandsnachfrage. Die Kaufkraft ist die tragende Säule der deutschen Konjunktur. Es ist ein Gebot der Vernunft und Verantwortung, jetzt für Stabilität und Wachstum zu sorgen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben ihr Plus bei den Einkommen verdient. Da sich die Unternehmer unvernünftig anstellen, zwingen sie uns, den guten Argumenten nun durch Warnstreiks Beine zu machen.“

 

Ein weiterer Verhandlungstermin wurde nicht vereinbart. Ab 2. Mai wird die IG Metall mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber in Sachsen erhöhen.

 

Tarif-Aktionstag am 27. April in Leipzig

Unter dem Motto „Plus für uns – plus für alle“ demonstrieren die Metallerinnen und Metaller am 27. April (Samstag) in Leipzig für ihre Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld. In der Eventhalle „Da Capo“ werden der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, und IG Metall-Bezirksleiter, Olivier Höbel, das vorliegende Angebot der Arbeitgeber bewerten.

 

Von: bg

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