Angleichung Arbeitszeit Ost

Deutliches Signal an die Arbeitgeber: Kompromiss oder Konflikt!

03.12.2019 | Am 2. Dezember diskutierten die Mitglieder der Tarifkommissionen aller Tarifgebiete Berlin, Brandenburg und Sachsen über den Stand der Verhandlungen zur Arbeitszeitverkürzung. Im Oktober wurden rund 30 Unternehmen von der IG Metall-Bezirksleitung aufgefordert, betriebliche Verhandlungen über die Arbeitszeitverkürzung zu beginnen.

Kommentar Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen:

"Diese Tarifkommission sendet ein klares Signal an die Arbeitgeberseite. Jeder Arbeitgeber steht in der Verantwortung vor seiner Belegschaft. Der Druck in den Belegschaften nimmt zu und die nächste Tarifrunde rückt näher.

Wir haben weiterhin Interesse, eine Lösung in der Fläche zu vereinbaren. Mit dem in der Tarifkommission vorgelegten Entwurf eines Tarifvertrags zur Arbeitszeitverkürzung stellt die IG Metall ihren Einigungswillen unter Beweis. Neben der langen Einführungszeit und dem Modell unterschiedlicher Geschwindigkeiten liegt jetzt der IG Metall-Vorschlag für einen flexiblen Arbeitszeitrahmen auf dem Tisch.

Mehr geht mit uns nicht. Zu weiteren Kompromissen sind wir nicht mehr bereit. Alles andere führt in den Konflikt.

Ab sofort ist es an der Zeit, die Krallen zu schärfen und die Tarifbewegung 2020 vorzubereiten. Unsere Forderungen zur Arbeitszeit liegen auf dem Tisch."

Bis auf ein Unternehmen haben alle anderen auf die Arbeitgeberverbände als Verhandlungspartner verwiesen.Im November 2019 gab es daher drei weitere Verhandlungstermine mit den Arbeitgeberverbänden, um eine Flächenlösung zur Arbeitszeitverkürzung zu erreichen. Wir haben den Arbeitgebern einen Tarifvertragstext auf der Basis der bisher erreichten Gesprächsstände übergeben. Damit ist das Ende unserer Kompromissbereitschaft erreicht.

Nach einer intensiven Diskussion fasste die Tarifkommission den Beschluss, unserer Verhandlungskommission das Mandat zu geben, auf dieser Basis zu einem Ergebnis mit den Arbeitgebern zu kommen. Gleichzeitig soll die Bezirksleitung gemeinsam mit der Tarifabteilung beim Vorstand ein schlüssiges Forderungskonzept für die Tarifrunde 2020 erarbeiten.

Am 9. Januar 2020 wird es einen zusätzlichen Termin der Tarifkommission geben, um über den Sachstand zu informieren. Am 16. Januar wird über die weitere Strategie abgestimmt, je nachdem, ob die Arbeitgeber zu einem Kompromiss bereit waren oder nicht.

Die Mitglieder der Tako diskutierten den Fahrplan der kommenden Tarifbewegung und die damit verbundene Kündigung von Tarifverträgen.

Von: aw

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