DGB: Arbeitslose Eltern vorrangig in neue Beschäftigung vermitteln

24.08.2006 | Mütter und Väter sollten bei der Arbeitsvermittlung vorrangig behandelt werden, forderte der DGB Sachsen am Donnerstag. "Jedes 4. Kind in Sachsen wächst unter den Bedingungen langer Arbeitslosigkeit der Eltern auf. Das ist ein gesellschaftlicher Skandal, der viel zu wenig wahrgenommen wird", sagte der sächsische DGB-Chef Hanjo Lucassen in Dresden.

Armut und die Gewöhnung an Arbeitslosigkeit gehörten für viele Kinder und Jugendliche in Sachsen zum Alltag, kritisierte der Gewerkschafter.

 

113.558 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren leben in Familien, die Arbeitslosengeld II bekommen. 76.000 Familien und Alleinerziehende mit Kindern sind im Freistaat auf Arbeitslosengeld II angewiesen.

 

Lucassen forderte von der Sächsischen Staatsregierung, den ARGEN und optierenden Kommunen stärkere Anstrengungen, um die Arbeitslosigkeit bei Familien mit Kindern zu beseitigen. "Bei der Vermittlung in Arbeit muss der familiäre Hintergrund eine stärkere Rolle spielen. Für Mütter und Väter muss es bei der Arbeitsvermittlung Vorrang geben. Inzwischen gehören Familien mit Kindern zu den problematischen Gruppen des Arbeitsmarktes. Das ist in der Politik leider noch nicht wahrgenommen worden. Sozial- und Arbeitsministerium in Sachsen sind gefordert, spezielle Initiativen für Familien zu entwickeln, damit diese wieder in Arbeit kommen."

 

Jeder 8. Sachse ist direkt von Hartz IV betroffen. 552.983 Menschen in Sachsen leben in einer der 320.000 Bedarfsgemeinschaften, die mit Einführung der Hartz-IV-Reform gebildet wurden.

 

Von: md

Unsere Social Media Kanäle