DGB: Berlin ist nur mit stabiler Industrie für Dienstleister attraktiv

29.08.2006 | Berlin benötigt eine „Task Force“ zur Förderung der regionalen Industrieentwicklung. Das sagte Dieter Scholz, Vorsitzender des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg am Dienstag auf einer Industrietour mit Friedbert Pflüger, dem Spitzenkandidaten der Berliner CDU zur Abgeordnetenhauswahl.

Friedbert Pflüger (CDU-Spitzenkandidat zur Abgeordnetenhauswahl in Berlin) besucht auf einer vom DGB organisierten Industrietour in Berlin die Firma MAN Turbo AG. Hier werden Kompressoren und Turbinen produziert. v. l. n. r: Dr. Gerhard Reiff (Vorstand der MAN Turbo AG), Friedbert Pflüger, Dieter Scholz (Vorsitzender des DGB in Berlin und Brandenburg)

Die Stadt habe im zurückliegenden Jahrzehnt 10 000 Industriearbeitsplätze pro Jahr verloren. In der Hauptstadt gebe es deutlich weniger Industrie als in anderen Ballungsräumen. Berlin habe nur noch 30 Industriebeschäftigte auf 1 000 Einwohner ; selbst Schleswig-Holstein weise hier eine höhere Quote auf. Berlin brauche u.a. die Bestandspflege der ansässigen Industrie, die sich teilweise stiefmütterlich durch die Politik behandelt fühle, sagte der Gewerkschafter.

 

Der DGB hat in seiner „Industriepolitischen Initiative“, die durch ein Netzwerk von 70 Betriebsratsvorsitzenden getragen wird, darauf hingewiesen, dass sich hochqualifizierte Dienstleister nur dort ansiedelten, wo auch Industrie existiere.

 

DGB-Chef Scholz unterstrich die Forderung der Gewerkschaften nach einem Industriedialog. Wichtige Themen dabei: ein modernes Innovationsmanagement,

betriebliche Qualifizierung der Beschäftigten, ein effizienter Technologietransfer zwischen Betrieben und Forschungseinrichtungen sowie die Förderung neuer Technologien.

 

Von: md

Unsere Social Media Kanäle