DGB: Entspannung am Arbeitsmarkt ist trügerisch

31.05.2012 | Die leichte Entspannung am Arbeitsmarkt in Berlin, Brandenburg und Sachsen ist trügerisch, sagt der DGB. Denn viele Arbeitsplätze bieten schlechte Bedingungen und noch schlechtere Bezahlung.

Mittlerweile befinden sich knapp 40 Prozent der Brandenburger und Brandenburgerinnen in Leiharbeit, Minijobs oder Teilzeit. Atypische Beschäftigungsverhältnisse, die in der Regel kaum das Existenzminimum sicherten, beklagte Doro Zinke vom DGB Berlin-Brandenburg.

 

Auch in Berlin nähmen geringfügige Jobs zu. Viele Arbeitsuchende hätten keine Alternative, da vor allem befristete Stellen oder Minijobs angeboten würden, so Zinke. Sie erneuerte die DGB-Forderung, vom ersten Euro an Sozialabgaben und Steuern für Minijobs zu entrichten: Mit der Steuerpflicht werde der Anreiz für viele Arbeitgeber wegfallen, Minijobs anzubieten, die vor allem zur Lohndrückerei missbraucht würden. Die Atomisierung der Arbeitsverhältnisse setze sich fort und führe vielfach dazu, dass viele Beschäftigte zusätzlich eine Aufstockung ihres Lohnes durch staatliche Hilfe beantragen müssten. Das sei ein Irrweg, so die DGB-Vorsitzende.

Der DGB Sachsen sieht parallel zum Rückgang der Arbeitslosigkeit die Tendenz, dass immer mehr Arbeitslose in schlecht bezahlte Jobs vermittelt werden.

 

Der stellvertretende DGB-Vorsitzende Markus Schlimbach sagte dazu: „Obwohl die Zahl der Arbeitslosen zurück geht, sinkt die Zahl der Bedarfsgemeinschaften in Sachsen nicht. Das ist ein Beleg dafür, dass viele Arbeitslose in schlecht bezahlte Jobs vermittelt werden. Der geringe Lohn muss durch die Jobcenter aufgestockt werden. Dies betrifft vor allem Leiharbeiter. Sachsen darf kein Niedriglohnstandort sein. Ein erster Schritt dazu wäre ein modernes Vergabegesetz mit Tariftreue und Mindestlohnregelung.“

 

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Von: md

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