DGB-Index "Gute Arbeit": Ostdeutsche deutlich unzufriedener

26.06.2008 | Haben Sie eine gute Arbeit? Deutlich öfter als die Westdeutschen sagen ostdeutsche Beschäftigte dazu Nein. Das belegen neue Zahlen zum DGB-Index Gute Arbeit. Dieser besagt: Die durchschnittliche Arbeitsqualität erreicht im Osten einen Indexwert von 55, im Westen sind es 60 Punkte. Das ist je ein Punkt mehr als bei der letzten Erhebung.

Weitere Ergebnisse im Detail: Neun Prozent der Beschäftigten in den neuen Bundesländern bewerten ihre Arbeit gut, 51 Prozent mittelmäßig, 41 Prozent schlecht. Diese Werte unterscheiden sich deutlich von denen der alten Bundesländer. Dort bezeichnen 15 Prozent der abhängig Beschäftigten ihre Arbeit gut, 56 Prozent mittelmäßig und 30 Prozent schlecht.

 

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den neuen Bundesländern bewerten alle Dimensionen – außer Kollegialität und Sinngehalt der Arbeit – schlechter als in den alten Bundesländern. Die gravierendsten Unterschiede gibt es in den Dimensionen Berufliche Zukunftsaussichten/Arbeitsplatzsicherheit (39 Indexpunkte im Osten, 51  im Westen), Einkommen (33 Indexpunkte im Osten, 41 im Westen), Körperliche Anforderungen (59 Indexpunkte im Osten, 64 im Westen),  und bei den Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten (57 Indexpunkte im Osten, 62 im Westen). Die Frage, ob sie den derzeitigen Arbeitsbedingungen bis zum Eintritt ins Rentenalter gewachsen sein werden, bejahen 45 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Osten – im Westen sind es 53 Prozent. Für unwahrscheinlich halten das 39 Prozent im Osten und 31 Prozent im Westen.

Sachsens DGB-Chef Hanjo Lucassen forderte deshalb Politik und Wirtschaft auf, gemeinsam mit den Gewerkschaften die Arbeitsbedingungen in Ostdeutschland zu verbessern: "Die Qualität von Arbeit muss stärker in den Blickpunkt der Aufmerksamkeit gerückt werden. Gute Arbeit heißt, dass mit der Ressource Mensch verantwortungsvoll umgegangen wird."

Von: md

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