Kampf um Tarifbindung

Entschlossenheit demonstriert: Boryszew-Beschäftigte in Prenzlau kämpfen mit zweitem Warnstreik um die Tarifbindung

29.05.2018 | Die Beschäftigten bei Boryszew Oberflächentechnik in Prenzlau haben den Druck auf die Arbeitgeber am Dienstag, 29. Mai, mit einem zweiten Warnstreik erhöht. Sie fordern die Tarifbindung ihres Unternehmens. Trotz hochsommerlicher Temperaturen von mehr als 30 Grad haben rund 140 Kolleginnen und Kollegen vor dem Werktor ausgeharrt, um ein weiteres Zeichen ihrer Ent- und Geschlossenheit zu setzen.

Vier Stunden haben die Boryszew-Beschäftigten sich am Dienstag für die Tarifbindung stark gemacht und trotz großer Hitze demonstriert, dass es ihnen ernst ist mit ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag. Der Großteil der Beschäftigten beim polnischen Automobilzulieferer in Prenzlau arbeitet nach wie vor für den Mindestlohn von derzeit 8,84 Euro.

 

Diese Zeiten sollen bald der Vergangenheit angehören, „dafür kämpfen wir und wir werden nicht aufhören, bis wir dieses Ziel erreicht haben“, ließen die Beschäftigten die Geschäftsführung eindeutig wissen. „Die Botschaft ist unmissverständlich“, sagte auch Peter Ernsdorf, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostbrandenburg. „Die Kolleginnen und Kollegen sind entschlossener denn je. Das sollten auch die Arbeitgeber so langsam verstehen und sich an den Verhandlungstisch bewegen.“

 

Belegschaft lässt sich nicht spalten

Im Vorfeld des zweiten Warnstreiks hatte die Geschäftsführung für kommenden Freitag, 1. Juni, eine Belegschaftsversammlung einberufen und so versucht, den für Dienstag geplanten zweiten Warnstreik zu verhindern. Vergeblich. Denn die Kolleginnen und Kollegen stehen mit großer Geschlossenheit hinter ihrer IG Metall. „Ihr habt heute auch unmissverständlich demonstriert, dass Ihr Euch nicht spalten lasst“, rief Ernsdorf den Warnstreikenden zu. „Das taktische Geplänkel der Geschäftsführung, die IG Metall aus dem Betrieb auszuschließen, funktioniert nicht. Denn die Beschäftigten bei Borysew in Prenzlau sind die IG Metall. Das habt Ihr auch heute wieder eindrucksvoll bewiesen.“

 

Welle der Solidaritätsbekundungen
Auch der zweite Warnstreik bei Boryszew Oberflächentechnik wurde wieder von einer Welle der Solidaritätsbekundungen aus Politik, Betrieben aus der Region, von anderen Standorten der Boryszew-Gruppe und von VW-Betriebsrat und -Vertrauensleuten aus Zwickau begleitet. Der stellvertretende Vertrauenskörperleiter von VW in Zwickau, Jan Andrä, war sogar eigens nach Prenzlau gereist, um den Kolleginnen und Kollegen bei ihrem legitimen Kampf um den Tarifvertrag Unterstützung aus Sachsen zu übermitteln. Vom DGB Ostbrandenburg überbrachte Regionsgeschäftsführer Sebastian Walter den Kolleginnen und Kollegen solidarische Grüße. Er bestärkte sie in ihrer Entschlossenheit, den eingeschlagenen Weg zum Tarifvertrag konsequent weiter zu verfolgen. Uwe Krüger, Mitglied im Ortsvorstand der IG Metall Ostbrandenburg, überbrachte ebenfalls ermutigende Worte, weiter für den Tarifvertrag zu kämpfen. Er sprach aus Erfahrung, denn Uwe Krüger ist Mitglied der betrieblichen Tarifkommission bei Perrin in Prenzlau. Perrin, Kugelhahnhersteller für die chemische Industrie mit 60 Beschäftigten, ist tarifgebunden.

 

Unterstützt wurde der zweite Warnstreik am Dienstag auch durch das Roadshow-Mobil der IG Metall, das auf großen Zuspruch der Warnstreikenden stieß.

 

Berichterstattung

 

Nordkurier, 29. Mai 2018

rbb 24, 29. Mai 2018

Uckermark TV, 29. Mai 2018

Neues Deutschland, 29. Mai 2018

Märkische Allgemeine Zeitung, 29. Mai 2018

MOZ.de, 29. Mai 2018

 

Dazu auch Berichterstattung auf www.igmetall.de

 

Von: igm-ob

Unsere Social Media Kanäle