ERA: Kraftprobe in den Betrieben

25.01.2007 | Bei Converteam in Berlin-Marienfelde haben 440 Kolleginnen und Kollegen ihre Neueingruppierung zum 1. Januar 2007 erhalten. Nun laufen Widerspruchsverfahren der Beschäftigten und des Betriebsrates. „Die ERA-Einführung ist eine sehr harte Auseinandersetzung. Darauf haben wir uns entsprechend vorbereitet“, sagen die Betriebsräte.

Ihr Eindruck: Die Chefetage wolle die neuen Arbeitsanforderungen, die aus enorm gestiegener Komplexität und Verdichtung der Arbeit resultieren, am liebsten auf der Basis der arbeitsteilig orientierten Arbeitswelt der 70er Jahre definieren.

„Nun profitieren wir davon, dass wir  uns seit 2002 mit ERA beschäftigt haben“, berichtet der Vorsitzende Gerhard Lux. „Wir haben das Thema nicht einzelnen Spezialisten überlassen, sondern als Gesamtaufgabe aller elf Mitglieder des Betriebsrats betrachtet.“

Die Belegschaft erkennt ihre Interessenvertretung mehr denn je als geschlossene, sachkundige Gruppe an – ein Effekt, mit dem sich auch die Chefs arrangieren müssen. „Jetzt weiß fast jeder hier, wo das Betriebsratsbüro ist, wir erhalten viel mehr Anrufe als früher, werden auf den Fluren angesprochen“, freut sich Stefanie Siegmund und meint: „Noch nie wurde hier so viel über gerechte Bezahlung gesprochen.“

„Wir haben die Belegschaft von Beginn an einbezogen, umfassend über das neue System, seine Hintergründe, Wirkungen und Ziele informiert“, sagt Markus Ruess. Ronald Bader fügt hinzu: „Die ERA-Seminare der Bezirksleitung haben uns sehr geholfen, das schwierige Thema zu durchschauen.“

Mit der Reform hatten die Tarifparteien beschlossen, die Bezahlung transparenter und gerechter zu gestalten. Statt Lohn oder Gehalt gibt es jetzt ein einheitliches Entgelt. Dessen Höhe richtet sich nach den Anforderungen am Arbeitsplatz.

Von: mr

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