Transformation

Erfahrungsaustausch nach anderthalb Jahren Qualifizierungschancengesetz

30.06.2020 | Transformation, Digitalisierung oder E-Mobilität: Die Arbeitswelt von heute wird für viele nicht die Arbeitswelt von morgen sein. Qualifizierung ist das Mittel, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf dem Weg in die neue Arbeitswelt mitzunehmen. Seit 1. Januar 2019 gibt es das Qualifizierungschancengesetz, das Beschäftigte fit machen soll für die neuen Anforderungen. Die Bezirksleitung der IG Metall hatte am 30. Juni zum Erfahrungsaustausch eingeladen.

Birgit Dietze, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin, begrüßte die Teilnehmenden der Konferenz zum Qualifizierungschancengesetz im Alwin Brandes Saal der IG Metall in Berlin-Kreuzberg. Fotos: Christian von Polentz/transitfoto.de

Die Arbeitswelt ändert sich stetig. Die Digitalisierung beschleunigt diesen Wandel. Hinzu kommt der Druck auf industrielle Leitbranchen aufgrund zunehmender politischer Regulierung, um die vereinbarten Klimaziele zu erreichen. Und aktuell trägt auch die Corona-Pandemie durch den bis dato größten Wirtschaftseinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg zur raschen Veränderung bei. „Die Beschäftigten müssen in immer kürzeren Abständen Schritt halten und ihre berufliche Qualifikation weiterentwickeln“, sagte Birgit Dietze, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin bei der Begrüßung der Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer im IG Metall-Haus.

Mit dem neuen Qualifizierungschancengesetz ist es seit Januar 2019 möglich, Weiterbildung stärker aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung zu fördern. Das soll es den Unternehmen leichter machen, den Beschäftigten mehr Weiterbildung anzubieten. Die Unternehmen können das Mittel auch in Zeiten von Kurzarbeit nutzen. „Ich fordere die Arbeitgeber deshalb dringend auf, alle Anstrengungen zu unternehmen, um in Aus- und Weiterbildung zu investieren. Das ist überfällig. Corona darf keine Ausrede sein, um Ausbildungsplätze zu streichen und so die Zukunft zu verschenken“, so Birgit Dietze.

Weiterbildung, so Birgit Dietze, sei ein zentraler Schlüssel bei der Bewältigung der transformationsbedingten Herausforderungen. Deshalb „haben wir das Gesetz als IG Metall begrüßt, denn es ist ein erster Baustein für die Etablierung einer neuen Weiterbildungskultur in Deutschland und ein erster Schritt zur Weiterentwicklung der Arbeitslosenversicherung zu einer präventiv agierenden Arbeitsversicherung“, erklärte Birgit Dietze.

Die Teilnehmenden der Konferenz, die Christoph Hahn, Gewerkschaftssekretär der Bezirksleitung für Wirtschafts- und Strukturpolitik moderierte, tauschten sich über ihre Erfahrungen nach anderthalb Jahren Qualifizierungschancengesetz aus. Für die Bundesagentur berichteten Reinhilde Willems, Geschäftsführerin der Regionaldirektion Sachsen, und Bernd Becking, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, aus Sicht der Arbeitsagentur. Torsten Rautenberg, Betriebsrat von Volkswagen Sachsen in Zwickau, referierte über die betrieblichen Erfahrungen einer Belegschaft mit dem Qualifizierungschancengesetz.

 

 

Von: kk

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