Erste Tarifverhandlung für ostdeutsche Stahlindustrie ergebnislos beendet

01.09.2006 | Die erste Tarifverhandlung für die 8 000 Beschäftigten der ostdeutschen Stahlindustrie ist am Freitag in Berlin ohne ein Angebot der Arbeitgeber ergebnislos beendet worden. Vor dem Hintergrund eines anhaltenden Booms dieser Branche fordert die IG Metall eine Anhebung der Löhne und Gehälter um sieben Prozent. Für die Auszubildenden will die IG Metall eine volle Übernahme der Kosten für Lehrmittel durch die Arbeitgeber durchsetzen.

Auftakt der Stahl-Tarifverhandlung am Freitag in Berlin: Die Beschäftigten haben hohe Erwartungen

„Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Stahlbetrieben haben für die ablehnende Haltung des Arbeitgeberverbands kein Verständnis. Die Arbeitgeber haben jetzt Zeit zum Nachdenken, um der IG Metall zügig ein Angebot vorzulegen“, sagte der Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Die Erwartungen der Beschäftigten an diese Tarifrunde sind hoch. Wer die Bilanzen und Prognosen führender Wirtschaftsinstitute betrachtet, kann nur einen einzigen Schluss ziehen: Unsere Forderung ist nicht nur berechtigt, sie ist absolut berechtigt und bezahlbar“, sagte Olivier Höbel.

 

Mit Blick auf die gute Ertragslage der Unternehmen hat die IG Metall außerdem tarifliche Regelungen auf die Tagesordnung gesetzt, die den Beschäftigten Perspektiven für das gesamte Berufsleben bieten – vom Einstieg nach der erfolgreichen Ausbildung bis zum Ausstieg, bei dem auch ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Arbeitsleben weiterhin möglich sein soll. Grundidee ist: Alle Altersgruppen sollen sichere Arbeitsplätze haben, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird gefördert und die Beschäftigungsfähigkeit Älterer gesichert - in einer Branche, die mehr harte Arbeiten verlangt als viele andere.

 

Die nächste Tarifverhandlung ist für den 11. September 2006, 11 Uhr, in Berlin angesetzt.

 

Von: md

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