Tarifkonflikt/Metall- und Elektroindustrie

Erster Warnstreiktag: Über 5 300 Metaller wütend wegen Geringschätzung durch Arbeitgeber

29.04.2016 | Über 5 300 Metallerinnen und Metaller haben am Ende der Friedenspflicht am 29. April in Berlin, Brandenburg und Sachsen ihrer Forderung nach fünf Prozent mehr Entgelt Nachdruck verliehen. Wut war die Grundstimmung bei den befristeten Arbeitsniederlegungen, weil die Arbeitgeber am Vortag ihr mageres Angebot im Prinzip nicht erhöht hatten.

3 200 Warnstreikende bei Volkswagen Sachsen Foto: Igor Pastierovic

"Mit diesem kraftvollen Auftakt zeigen wir klare Kante für unsere Forderung", sagte IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel, der zugleich Verhandlungsführer für die Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen ist.

 

Warnstreiks sind unser gutes Recht

Mit scharfen Worten wies Höbel auf der Warnstreikkundgebung in Zwickau vor 3 600 Metallern von Volkswagen Sachsen und SAS die Kritik der Arbeitgeber an den Warnstreiks zurück. Wer seinen Beschäftigten Schmalkost anbiete, dürfe sich nicht wundern, wenn dies mit Protest quittiert werde. "Das Angebot von 2,1 Prozent Entgeltplus für 24 Monate geht materiell nicht über die zuerst gebotenen 0,9 Prozent  für zwölf Monate hinaus", stellte Höbel klar. Längere Laufzeiten brauchten ein deutlich verbessertes Angebot bei den Entgeltprozenten, so der Verhandlungsführer.

 

Empörende Geringschätzung der Arbeit von Tausenden

Das Beharren der Arbeitgeber auf einem Mini-Angebot in den Tarifverhandlungen zeuge von einer empörenden Geringschätzung der Arbeit Tausender Menschen, die den Unternehmen enorme Gewinne beschert habe. "Unsere Forderung nach fünf Prozent mehr Entgelt kostet nicht einmal halb so viel wie die Milliarden-Ausschüttungen an die Aktionäre der DAX-Unternehmen", sagte Olivier Höbel.

 

Von: md

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