"Familienpolitik ohne Mut": Soziologe Klaus Hurrelmann zum Betreuungsgeld

17.04.2012 | Mit dem geplanten Betreuungsgeld hintertreibt die Bundesregierung ihre eigenen guten Ansätze bei der Förderung von Kindern. Das sagt der renommierte Gesundheits- und Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann in der "Sächsischen Zeitung" am 17. April. Familienpolitik sei heute mehr als die finanzielle Unterstützung von Eltern.

Hurrelmann

Nach einer ausführlichen Analyse kommt Hurrelmann zu dem Schluss:

 

"Wird das Betreuungsgeld tatsächlich eingeführt, wäre das ein schwerer Rückschritt auf dem Wege, Familienpolitik und Kinderpolitik in Deutschland auf die heutigen veränderten Lebensbedingungen zuzuschneiden. Die über eine Milliarde Euro, die Jahr für Jahr für das Betreuungsgeld ausgegeben werden sollen, wären dringend nötig, um die öffentlichen Bildungs- und Betreuungsinstitutionen um die Familie herum endlich auf ein Niveau zu bringen, wie es im internationalen Maßstab üblich ist und wie es die erste Regierung Merkel noch beabsichtigt hatte. Es sieht so aus, als wolle die Regierung Merkel II mit dem Hinterteil das Werk wieder einreißen, das die Regierung Merkel I mit ihren Händen mühsam aufgebaut hatte. Damit desavouiert man seine eigene Politik."

Von: md

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