Für Arbeit, die nicht krank macht: Jugendarbeitsschutz ist Trumpf

29.04.2011 | Tödliche und schwere Arbeitsunfälle nehmen in Sachsen wieder zu. Häufigste Unfallorte sind Baustellen, sagte Prof. Jörg Tannnenhauer vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit auf einer Fachkonferenz zum Arbeits- und Jugendarbeitsschutz, den die DGB-Bezirke Sachsen und Berlin-Brandenburg am 28. April in Dresden veranstalteten. Gastgeberin war die EADS-Tochter Elbe Flugzeugwerke Dresden.

Der 28. April ist der Welttag für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und zugleich ein Internationaler Gedenktag für verunglückte und verstorbene Beschäftigte. Schwere und tödliche Arbeitsunfälle konzentrieren sich auf die Gruppe junger Erwerbstätiger, sagte Prof. Tannenhauer. Insgesamt werde das Unfallgeschehen zu fast 90 Prozent durch menschliches Versagen  wie Nchtbeachtung von Schutzvorschriften oder schlechte Arbeitsorganisation verursacht. Lars Buchholz, Jugendsekretär der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, verwahrte sich dagegen, jungen Menschen in der Arbeiswelt Fahrlässigkeit vorzuwerfen. "Etliche Auszubildende berichten uns, sie würden auf Baustellen zu lange allein gelassen. Arbeitgeber setzten auf jugendlichen Ehrgeiz und vernachlässigten die Aufsichtspflicht - besonders in Betrieben ohne Jugend- und Auszublldendenvertretung." Gleichwohl gelte es, dem Arbeitsschutz größeren Raum in Schule, Berufsschule und Ausbildungswerkstätten einzuräumen.

Als deutllchen Trend bezeichnete Prof. Tannenhauer  die Zunahme psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz und appellierte an den DGB, dies zu einem Schwerpunkt seiner Aktivitäten beim Arbeitsschutz zu machen.
Diesem Thema widmete sich die Dresdner SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Marlies Volkmer. Expertenprognosen besagen: Bis 2020 werden psychische Erkrankungen wie Depressionen, ausgelöst etwa durch das Burn-Out Syndrom, durch Mobbing oder andere arbeitsplatzbedingte Einwirkungen die häufigste Krankheitsursache sein.

Von: md

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