Metall-Tarifrunde 2016

IG Metall fordert fünf Prozent mehr Geld

29.02.2016 | Die Tarifforderung für die 3,8 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie steht: Fünf Prozent mehr Geld für eine Laufzeit von zwölf Monaten - so der Beschluss des IG Metall-Vorstandes. Zudem will die IG Metall mehr Verteilungsgerechtigkeit schaffen und die Tarifbindung in der Branche stärken.

Bei dem geforderten Plus von fünf Prozent für Beschäftigte und Auszubildende orientiert sich die IG Metall an der Zielinflationsrate der Europäischen Zentralbank (zwei Prozent) und dem mittelfristigen Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Trendproduktivität (etwa 1,1 Prozent). Dazu kommt eine Umverteilungskomponente, um die Beschäftigten fair an der wirtschaftlichen Entwicklung zu beteiligen.

Höhere Einkommen für mehr Kaufkraft und stabiles Wachstum
Für die Schwarzmalerei der Arbeitgeber besteht aus Sicht des IG Metall-Vorsitzenden Jörg Hofmann kein Anlass: "Die Ertragssituation ist auf einem ebenso hohen Niveau, wie die Beschäftigung. Eine stabile Lohnentwicklung stärkt nachhaltig die Binnennachfrage und damit das Wachstum. Und sie sichert den Beschäftigten einen fairen Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung", betonte Hofmann in Frankfurt.

Die Laufzeit der Tarifverträge soll zwölf Monaten betragen. Mit dem Forderungsbeschluss bestätigt der IG Metall-Vorstand das einheitliche Votum der regionalen Tarifkommissionen. Vorausgegangen waren intensive Diskussionen in den Betrieben und gewerkschaftlichen Gremien.

<link https: www.igmetall.de metall-tarifrunde-gute-argumente-18548.htm external-link-new-window external link in new>Gute Argumente zur Tarifrunde

In dieser Tarifrunde möchte die IG Metall aber nicht nur mit einem angemessenen Einkommensplus zu mehr Verteilungsgerechtigkeit beitragen. Tariferhöhungen und andere Leistungen aus Tarifverträgen sollen künftig wieder mehr Beschäftigten in der Branche zugutekommen. Der Flächentarif gilt heute im Schnitt nur noch für jeden zweiten Arbeitnehmer in der Metall- und Elektroindustrie.  Das hat für die Betroffenen handfeste Nachteile: Denn Beschäftigte in nicht-tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie verdienen bei vergleichbarer Tätigkeit im Durchschnitt 24,6 Prozent weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in Betrieben mit Tarifvertrag.

Die IG Metall will die Tarifbindung wieder deutlich erhöhen und damit mehr Gerechtigkeit schaffen. Deshalb wird sie in dieser Tarifrunde "verstärkt Belegschaften aus Betrieben ohne Tarifbindung einbeziehen", erklärt Jörg Hofmann.

Die bestehenden Entgelttarifverträge laufen am 31. März aus. Am 9. März starten der ersten Verhandlungen. Bis zum 22. März finden in allen Tarifgebieten die ersten Gespräche statt. Die Friedenspflicht endet in der Nacht zum 29. April 2016.

Von: igm

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