Tarifrunde 2016

IG Metall: Integration von Flüchtlingen durch Arbeit und Ausbildung - Tarifkommissionen tagten

25.09.2015 | Die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie 2016 wirft erste Schatten voraus. Am Freitag verständigten sich die Tarifkommissionen der IG Metall für Berlin, Brandenburg und Sachsen über erste Eckpunkte, die im kommenden Jahr auf die Agenda gesetzt werden. Zu Beginn appellierte Bezirksleiter Olivier Höbel, die Metallerinnen und Metaller sollten sich in den Betrieben für die »Integration von Flüchtlingen durch Arbeit und Ausbildung« stark machen.

Tarifkommissionen in Berlin: Eckpunkte für die nächste Tarifrunde gesetzt

Eine gute Voraussetzung dafür bietet der Tarifvertrag Förderjahr. Er wurde mit den Metall-Arbeitgebern in Sachsen bereits über den bisher definierten Kreis benachteiligter Jugendlicher hinaus auch für Flüchtlinge geöffnet. »Integration ist für alle da, für benachteiligte Deutsche ebenso wir für Zugezogene«,  betonte Höbel. Interessierte können nun über spezielle Formen der Ausbildung in Sachsens Metall- und Elektroindustrie Fuß fassen und neue Perspektiven erschließen.

 

Ein Diskussionsthema war die Anbindung der Auszubildendenvergütungen an die Eck-Entgeltgruppe 5 in den Tarifgebieten I und II (Berlin West, Ost und Brandenburg). Dies sind bundesweit die einzigen, in denen diese  Anbindung an die Tariftabellen noch nicht existiert. Das ganze ist kein Selbstzweck. Denn Analysen zeigen: Wo es die Eckanbindung gibt, steigen die Azubi-Vergütungen schneller. Die Tarifkommissionen waren sich einig: Die Durchsetzung dieser Forderung braucht besonders viel Kraft und Durchsetzungsfähigkeit. Jugendvertreter machten deutlich: Wir werden uns leidenschaftlich in die Tarifbewegung 2016 einmischen. Es wird Jugendaktionen und -versammlungen  zum Thema geben und öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen. Ebenso wurde deutlich: Die Jungen können mit der Unterstützung der »Alten« rechnen: »Die Eckanbindung der Azubi-Vergütung darf kein Stiefkind sein«, sagte David Schmidt von Mahle Brandenburg.

 

In einem weiteren Diskussionspunkt debattierten die Tarifkommissionen lebhaft über das  Für und Wider von Extra-Boni für Mitglieder der IG Metall. Erörtert wurden Erfahrungen mit Bonusregelungen im Bezirk und die aktuelle Rechtslage. Ergebnis: Boni sind gut, aber schwierig umzusetzen, meist nur betriebsbezogen. »Ich bin dafür, stets das Beste für unsere Mitglieder herauszuholen, an jeder Stelle, an der es geht«, sagte Bezirksleiter Olivier Höbel. Nichts spreche dagegen, nach Tarifabschlüssen der IG Metall zusätzliche Leistungen der Arbeitgeber zum Beispiel in einer zweiten Tarifrunde im Betrieb einzufordern und durchzusetzen.

Von: md

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