Pressemitteiung 4. November 2017

IG Metall startet Tarifrunde – Auftaktveranstaltung in Zwickau

05.11.2017 | Mit mehr als 1.800 Metallerinnen und Metallern startete die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen heute mit einer Demonstration und einer zentralen Auftaktveranstaltung in Zwickau die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie.

Foto: Uwe Kunstmann

Für die Beschäftigten in den Tarifbezirken Berlin-Brandenburg und Sachsen fordert die IG Metall 6 Prozent mehr Geld für zwölf Monate, Wahloptionen für moderne Arbeitszeitmodelle und die Angleichung der Arbeitszeiten zwischen Ost und West.

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, unterstrich die Forderung:
Gerade zur Fachkräftesicherung brauche es moderne und attraktive Angebote zur Gestaltung der eigenen Arbeitszeit. „Die Arbeitgeber, die ihre Arbeitszeitinstrumente nicht auf die zeitgemäßen Bedürfnisse der Beschäftigten zuschneiden, werden morgen ohne Fachkräfte dastehen“, sagte der IG Metall-Vorsitzende. „Wir brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen und wer dabei für andere Sorge trägt, soll dabei unterstützt werden“, sagte Hofmann. „Das Leben ist kein Tempomat, bei dem die Geschwindigkeit immer gleich ist. Kinder brauchen ihre Eltern mal mehr, mal weniger. Oder plötzlich haben wir einen Pflegefall in der Familie.“ Deshalb brauche es die Möglichkeit, für eine begrenzte Zeit auf „Tempo 28“ runter zu fahren oder bei Schichtarbeit mal die Bremse zu ziehen.

Die Forderung nach 6 Prozent mehr Entgelt sei durch die hervorragende wirtschaftliche Situation der Branche gerechtfertigt, sie stärke die Binnennachfrage und leiste einen Beitrag zur Stabilisierung der Konjunktur. Zudem werde gerade in diesen Tagen den Unternehmen vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ein „goldener Herbst“ bestätigt und auch „Vollgas für das Jahr 2018“ prognostiziert, sagte Hofmann.

IG Metall-Bezirksleiter Olivier Höbel forderte für die ostdeutschen Beschäftigten
27 Jahre nach der deutschen Einheit die Angleichung der Arbeitszeiten. „Wir erwarten eine ernsthafte und belastbare Verhandlungsverpflichtung.“

Höbel kündigte an, die Tarifbewegung gerade in Ostdeutschland zu nutzen, um die Tarifbindung zu steigern. „Tarifverträge schaffen Gerechtigkeit, sichern Einkommen und gestalten die Arbeitswelt. Mit der Solidarität der tarifgebundenen Belegschaften werden wir die Kolleginnen und Kollegen ohne Tarif mitnehmen.“

Für Rückfragen: Andrea Weingart, 0151 29 23 11 82

Von: aw

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