IG Metall: Wirtschaftskonjunktur braucht Aufschwung bei Ausbildung - Kampagne "Junge Generation" gestartet

08.04.2011 | Die derzeitige stabile Wirtschaftskonjunktur braucht aus Sicht der IG Metall dringend einen Aufschwung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. „Kluge Unternehmer sollten jetzt nachhaltig in die Aus- und Weiterbildung investieren“, sagte Regina Görner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Freitag auf einer Fachtagung der Gewerkschaft zur Aus- und Weiterbildung in Berlin. Mit der Fachtagung startet die IG Metall ihre neue Kampagne "Junge Generation". Dabei will sie die Dringlichkeit der Berücksichtigung von Belangen der jungen Menschen am Beginn ihres Berufslebens ins gesellschaftliche Bewusstsein heben.

Fachkonferenz "Perspektiven der jungen Generation" in Berlin

„Das Problem älter werdender Belegschaften und massive Nachwuchssorgen unserer Branchen können wir nicht allein der Phantasie von Personalabteilungen überlassen“, sagte Görner. Betriebsräte, Jugend- und Auszubildendenvertreter sowie Vertrauensleute der IG Metall seien aufgefordert, die Probleme der jungen Generation in der Metall- und Elektroindustrie sowie der Holz- und Textilindustrie jetzt in den Fokus zu nehmen.

 

Die meisten Betriebe haben ihr Fachkräfteproblem noch nicht ausreichend erkannt, so Görner. Allein in Berlin, Brandenburg und Sachsen habe sich die Zahl der Schulabgänger seit Mitte der 90-er Jahre praktisch halbiert. Dennoch würden zu viele Berufsanfänger in prekäre Arbeitsverhältnisse gedrängt und zu wenig gefördert. Demgegenüber scheiden allein 2014 mehr als 230 000 Beschäftigte aus Altersgründen aus, mit jährlich steigender Tendenz. „Niemand hat dieses wachsende Problem im Blick“, kritisierte die Gewerkschafterin.

 „Wir müssen die gute Situation in der Wirtschaft nutzen, in kurzer Zeit auch diese Lücke zu schließen“, sagte Görner. Ein sehr guter Ansatz sei, Frauen und Mädchen zur Ergreifung technischer Berufe zu ermutigen und sie dabei zu begleiten. Ihr Anteil an den Auszubildenden in der gut verdienenden Metall- und Elektroindustrie liegt bundesweit derzeit bei nur sieben Prozent. Nur elf Prozent der Studienanfänger in der Elektrotechnik und 18 Prozent im Maschinenbau sind weiblich. Bis 2015 dürften insgesamt 200 000 Ingenieure fehlen, kalkuliert die Wirtschaft.

 

Achtung Redaktionen:

 

Zur neuen Kampagne „Junge Generation“ der IG Metall  Berlin-Brandenburg-Sachsen findet am Wochenende ein Workshop in der Bildungsstätte Berlin-Spandau, Am Pichelssee 30, statt.

 

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Von: md

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